Endseeker + Head Gear 18.02.2024, Bastard Club. Osnabrück

Endseeker

Die Welt steckt gefühlt nur noch in Krisen. Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, Klimakrise, aufkommender Rechtsextremismus und dann auch noch das “Global Warming”. Schön, dass zumindest letzteres keine Krise, sondern ein Segen ist, den uns Endseeker in ganzer Pracht über den Planeten göbeln.

Endseeker

Es ist Sonntag, und ihr wisst was das heißt. Eine Matinee Show im Bastard Club am späten Nachmittag. Der Laden ist sogar voller als am gestrigen Samstagabend, wobei sich die Vorband des Abends, Head Gear, nur über bescheidenen Publikumszuspruch im Vergleich zum Headliner freuen kann. Ja, auch Death Metal Fans sind leider elitär geworden. Allerdings spiegeln die Jungs auch sämtliche Klischees ihres Genres wider: Junge Männer mit Kurzhaarfrisuren, bunten Gitarren und zerrissene Jeans und ein Frontmann, der im Holzfällerhemd auf der Bühne steht. Jap, das ist ‘ne Metalcore-Band.

Allerdings verschonen sie ihr Publikum mit Breakdowngewittern und spielen stattdessen eine eher straighte Version der amerikanischen Variante eines schwedischen Metalgenres. Ernste Themen werden dabei ebenfalls verarbeitet. So geht es “In Rehab” um den erfolgreichen Entzug des Frontmannes, der während des Stücks auch einen Ausflug ins Publikum wagt. Aufrufe zu einer Wall Of Death, die – mal ganz originell – in der Mitte des Songs platziert wird und einen Bassisten, der sich vom Moshpit umkreiseln lässt, gibt’s im Verlauf der Show auch zu sehen. Trveness also am Ar***. ‘Ne gute Show bleibt ‘ne gute Show.

Zu Endseeker schafft es dann auch die ältere Generation runter in den Keller. Hier herrscht das komplette optische Gegenteil. Die Saiteninstrumente sind schwarz. Am buntesten ist hier die weiße Gitarre des Rhythmusklampfers. Statt zerrissener Jeans gibt’s kurze Adidas-Trainingshosen und die Haare sind entweder lang, von einem Basecap bedeckt oder gar nicht mehr vorhanden. Typischer Death Metal Look halt. Die Jungs eröffnen mit “Into The Fire” (Nicht verwandt oder verschwägert mit dem gleichnamigen Dokken Song). “Our Only Life”, “Merciless Tide” und “Bloodline” (Hat ebenfalls nichts mit dem Slayer Song zu tun) folgen. “Global Warming” ist der Titeltrack des aktuellen Albums und auch der Tour.

Die Show ist relativ schlicht gehalten – keine Showelemente, nur Musik. Das ist Death Metal at it’s best. “Hell Is Here” könnte man als inoffizielle PartySan-Hymne anerkennen, denn immerhin stehen selbige Worte unter dem Dach der Mainstage. So geht es munter weiter bis zum finalen 15. Song “Possessed By The Flame”. Wer Endseeker kennt, weiß, die Jungs spielen keine Zugaben. Laut eigener Aussage, weil “schaut uns mal an”. Also endet der Abend zur besten Frühaufsteherzeit für Arbeitnehmer. Frohes Schaffen.

Bericht: Inquisitor
Fotos: Dark Angel

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