Negator – Vnitas Pvritas Existentia VÖ: 18.10.19, Massacre Records, Black Metal

CD-Cover Negator, Vnitas Pvritas Existentia

Negator, ein Name, der für mich immer für brachialen Metal stand. Die Division unter dem Widderkopf hat ihren Stil nicht umsonst Panzermetal getauft und mit ihren eisernen Versen überzeugt. Doch schon das vor knapp sechs Jahren erschienene „Gates To The Pantheon“ war anders. Und ja, das neue „VNITAS PVRITAS EXISTENTIA“ ist auch wieder anders. Verglichen mit den letzten Alben der Hamburger wirkt zum Beispiel das Cover schon deutlich farbenfroher, doch auch rituell, spirituell, was uns direkt zum Thema des neuen Silberlings trägt.

Soll das Album zwar den Abschluss der Band mit rituellen Themen besiegeln, greift das Werk einen Zyklus auf, den die Truppe im Jahr 2013 mit „Gates To The Pantheon“ begonnen hat. So greift „VNITAS PVRITAS EXISTENTIA“ die erzählte Geschichte auf und startet am Ende des letzten Albums, nämlich vor den Toren des Pantheons.

Dort schreiten wir durch das Tor und finden uns im „Temple Of Light“ wieder. Nach eindrucksvollem Intro und einer lateinischen Formel – was dem Beginn des Albums schon den ersten Gänsehautmoment beschert – wird losgebrettert, was das Zeug hält. Dies jedoch ganz ohne Klischees, ihrer Linie treu, aber doch deutlich melodiöser, wie ich empfinde. Zugegeben war ich etwas voreingenommen, als ich die Scheibe angespielt habe, so hab ich erst gedacht, als ich das Cover zur CD gesehen habe, man wolle sich als Batushka-Ableger probieren. Doch wie heißt es so gut, man sollte ein Buch nie nach seinem Einband beurteilen oder in diesem Falle eine Platte nicht nach dem Cover.

Mit einer Gesamtspielzeit von knapp über 55 Minuten bei zehn Titeln wird dem Abwechslungsreichtum auch keinen Abbruch getan. Nehme man zum Beispiel das fast achtminütige „Prophets Of Fire“, bekommt man eine abgrundtiefe, schleppende Nummer, die zwar wirklich langsam gehalten ist, aber diesem rituellen Black Metal einfach die Krone aufsetzt. Innerhalb des Songs werden immer wieder die Tempos gewechselt, ohne dabei unauthentisch zu wirken oder gar der Stimmung des Albums zu schaden. Eine Stimmung, die beim vorletzten Titel des Albums ihren absoluten Höhepunkt erreicht. „Rite Of The Trident“ klingt quasi wie ein satanisches Gebet, das man metallisch legiert hat. Ganz ohne Choräle oder anderen sakralen Klimbim schaffen es Negator, konstant im okkulten Sektor zu bleiben. Und das – man sollte es der Band wirklich hoch anrechnen – ohne sich zu verbiegen. Sie machen das, worauf sie Bock haben, bleiben ihrer Linie treu –  kurzum, mehr Black Metal geht nicht.

Dies sind so viele lobende Worte für „VNITAS PVRITAS EXISTENTIA“, aber das Teil hat es wirklich in sich. Für mich ist es vielleicht sogar der Höhepunkt in Negators Schaffenswerk. Vom ersten bis zum letzten Track baut das Album einen enormen Spannungsbogen auf, der erst mit dem letzten Titel abflacht. Das Album sollte man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen.

Homepage: www.Negator666.de

Tracklist:

01. TEMPLE OF LIGHT
02. SANGVIS SERPENTIS
03. ΧΑῖΡΕ ΦῶΣ (KHAIRE PHOS)
04. PYROLEOPHIS
05. PROPHETS OF FIRE
06. RITVS SEX
07. REGNVM SPIRITVS IMMVNDI
08. ET VERBVM CARO FACTVM EST
09. RITE OF THE TRIDENT
10. DER RUF DER SEE (BONUS TRACK)

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