74 offizielle Tool Coverbands soll es weltweit geben und The Perfect Tool sollen zu den besten zählen. Das ist ganz schön hochgestapelt, wenn man bedenkt, was die Originalband für einen Impact in der Prog-Szene hat.
In den 90er und frühen 2000ern waren Tool die Lieblingsband vieler Studierender. Du konntest jeden Campus der Welt abklappern und hast immer mindestens 5 Tool Shirts gefunden. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an The Perfect Tool, die zu einer der besten Coverbands zählen sollen, die es gibt.
Der Set startet schon einmal vielversprechend mit dem Klassiker “Stinkfist” gefolgt von “The Grudge”. Die ausladenden Gesten und fast schon entrückten Bewegungen von Frontmann Maynard James Keenan hat der Mann hinter dem Mikro schon mal drauf. Was die Stimme angeht, kann ich dazu leider erst ab “Vicarious” etwas sagen, da an meiner Stammposition der Gesang nur schlecht bis gar nicht zu hören ist.
Nachdem ich die Bühnenseite gewechselt habe, ist aber schnell klar, der Mann ist sehr nahe dran am Original. Sogar denselben Friseur scheint er zu haben. Auch der Drummer ist ein Hochleistungssportler, wenn man bedenkt, wie komplex gerade die Schlagzeugparts von Tool sind. Schon als Zuhörer vor der Bühne fällt es da bei einigen Tracks schwer, einen geeigneten Beat zum Mitwippen zu finden, aber das Ganze dann noch zu spielen, ist schon beeindruckend as fuck.
Apropos mitwippen. Das hat sich für viele so oder so nicht als probates Mittel herausgestellt. Stattdessen werden bei Nummern wie “Prison Sex” oder “The Pot” exzentrische Ausdruckstänze vor der Bühne aufgeführt. Das erklärt dann auch, warum so viel Platz zwischen Bühne und Publikum gelassen wurde. Tool-Fans scheinen das schon zu kennen. Nach gut 2 Stunden Spielzeit wird die heutige Matinee Show, bei der es übrigens auch keine Vorband gab, mit dem ebenfalls als Klassiker zu bezeichnenden “Sober”, so ziemlich der bekannteste und beliebteste Track von Tool, beendet.
Fazit: Obwohl ich die originalen Tool noch nicht live sehen durfte, kaufe ich The Perfect Tool durchaus den Status als eine der besten Tributebands des Originals ab.
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