Valient Thorr 17.07.2022, Bastard Club, Osnabrück

Unter dem Motto “Eintritt frei, ich bin dabei” gehts am Sonntagnachmittag in den Bastard Club. Ein Last-Minute-Konzert für lau von Valient Thorr. Das nimmt man mit.

Konzertflyer Valient Thorr

Es ist nicht einfach, die Musik der Amis Valient Thorr zu beschreiben. Aber etwas muss ja dran sein, wenn selbst der Municipal Waste Bassist Phillip Hall beschließt, auf dieser Tour den eigentlichen Bassmann zu vertreten. Einigen wir uns bei der Musikrichtung auf hyperaktiven Rock – OK? Gut!

Das hyperaktiv ist sogar wörtlich zu nehmen, denn so gut wie jedes Bandmitglied, abgesehen vom Bassisten, der sich dezent im Hintergrund hält, rastet gleich beim ersten Song komplett aus. Die Show findet heute auf der kleinen Bühne im Muttis, also der Kneipe des Bastard Clubs, statt. Das bedeutet auch, dass nicht viel Platz ist, weswegen der Hyperaktivste von allen, der Frontmann, auch 90% des Gigs vor der Bühne rumzappelt. Ab dem zweiten Stück hat er dann auch kein Shirt mehr an und fordert auch vom Publikum, dass dieses sich obenrum nackig macht, was aber nur von einem Typen wahrgenommen wird (nein nicht ich).

Als nächstes zieht dann ihr Schlagzeuger, der auch der kleine Bruder des  Dead Kennedys Kesselkloppers D. H. Peligro sein könnte, oben rum blank. Ich muss nicht erwähnen, dass alle schwitzen wie Tiere und irgendwann stehen sie bis auf Bassmann Phillip Hall alle oben ohne da. Ihr Frontmann durchlebt jeden einzelnen Song. Seine Darbietung aus kindischer Freude wie zu Weihnachten, inklusive hüpfen und klatschen, vermischt sich mit sehr schlechtem Ausdruckstanz. Aber der Mann hat Spaß und das zählt ja wohl.

Songs mit Titeln wie “Double Crossed” oder “Tomorrow Police” werden mit dem Publikum regelrecht zelebriert. Mal wird zum gemeinschaftlichen Fingerknöchelknacken aufgefordert, mal zu einer Rudereinlage wie bei Achim Reichels “Aloha Heja He”. Dazu kommt sein eigentümlicher Look. Kurze Hosen, wie sie dein Vater tragen würde, in Kombination mit zwei verschieden farbigen Socken, eine davon in Ringeloptik und das Ganze halt oben ohne mit amtlichem Holzfellerbart.

Als Zugabe gibt es dann noch auf persönlichen Wunsch von Barkeeper Sven “Man Behind The Curtain”, bevor die komplett nassgeschwitzte Band Fotos mit den Fans macht und direkt in den Merchverkauf übergeht. Eine Spendenbox geht auch noch rum, und es ist ja wohl klar, dass man mit 5-10€ und einem T-Shirt-Kauf diese Band unterstützt. Alles andere wäre unangebracht. Geiler Abend also.

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