Das erste Konzert der neuen Dekade. Wie schon im Vorjahr, lädt Markus Weckermann mit seiner Band Weckörhead zum Jahresauftakt ein. Und wie im letzten Jahr ist die Setlist sehr lang und sehr gut.
Auch der Rosenhof ist für die neue Dekade renoviert worden. Außen wurde die Fassade von zartem Rosa auf ein dunkles Grau umgestrichen. Innen scheint die Bühne einen Tick verbreitert worden zu sein. Ich kann mich aber auch irren. (Anmerkung Dark Angel: Mit ein paar Bier sieht die Welt gleich ganz anders aus….) Ein schönes Statement zur neuen Bonpflicht gibt es auch an der Bar. Die Drucker stehen direkt an einem kleinen Mülleimer, so dass die frischen Bons sofort automatisch im Müll landen, wo sie auch hingehören. Auf zur Musik.
Es gibt keine Vorband. Das kennt man ja schon aus dem letzten Jahr. Weckörhead steigen mit “Der Bomber” (Bomber) und “Taub Für Immer” (Deaf Forever) in ihren Set ein. Auch “… Nach Rio” (Going To Brazil), welches bei Motörhead ja stets auf geteilte Meinungen der Fans stieß, funktioniert sehr gut.
Für die Stücke “Berühr Mich Nicht (Don´t Touch) und “Kein Stil” (No Class), beim Original mit Girlschool zusammen gespielt, kommt wie im vorherigen Jahr Gastsängerin Julia auf die Bühne, nachdem zuvor bereits Heaven von Die Angefahrenen Schulkinder ebenfalls einen Gastbeitrag geleistet hat.
Nachdem ich im letzten Jahr fälschlicherweise davon ausgegangen bin, dass “In Osnabrück” eine Eigenkomposition ist, berichtige ich meinen Fehler nun, da man mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass es sich hierbei um das Stück “Metropolis” handelt. Auch beim Stück “D-Das Pik As” (Ace Of Spades) kommt erneut Heaven sowie der Frontmann der Osnabrücker Hardrock-Band Xaja als Background-Sänger ans Mikro.
Soweit scheint alles in etwa so zu laufen, wie es auch im letzten Jahr der Fall war. Allerdings steht mit “1916” ein Stück auf der Liste, das ich bisher noch nicht von Weckörhead interpretiert gesehen habe. Hierfür werden seine Kinder auf die Bühne geholt. Seine beiden Jüngsten scheinen rein optisch die 10 Jahre noch nicht überschritten zu haben und übernehmen das Schlagzeug sowie ein Metallophone bzw. Glockenspiel. Sein Sohn, der bereits im Teenageralter ist, (Vielleicht ist er auch älter. Ich kann hier nur vom optischen Eindruck ausgehen) übernimmt dabei die Gitarre. Angesichts der aktuellen politischen Lage zwischen den USA und dem Iran wirkt der Song wie ein passendes Statement darüber, wie beschissen Krieg doch eigentlich ist.
Mit “Eisenfaust” (Ironfist) und “Bleib Klar” (Stay Clear) folgen zwei weitere Klassiker. “Gott Rasiert” ist eine Interpretation des Sex Pistol Klassikers “God Save The Queen”, der im Mai 1977 zum silbernen Thronjubiläum Ihrer Majestät erschien und von Motörhead auf ihrem Album “We Are Motörhead”, welches 2000 ebenfalls im Mai erschien, gecovert wurde. Des weiteren bezieht sich das Stück auf “God Shave The Queen”, welches angeblich von einer Schülerband erfunden wurde. Und wieder einmal habt ihr etwas von mir gelernt. Bitte – Danke. Mit “Am Tod Krepiert” (Killed By Death) wird der offizielle Teil dann beendet.
Im Zugabenblock überrascht man tatsächlich mit einem Nicht-Motörhead-Song. Das Stück, das auf der Setlist nur mit dem Namen “Gesetz” aufgeführt wird, ist nämlich der Judas Priest-Standardsong “Breaking The Law”. “Overkill” stellt dann wirklich das letzte Stück des Abends dar. Hierfür bittet Markus dann auch alle Anwesenden auf die Bühne, und da ich ein Showman bin, komme ich dem Ganzen natürlich gerne nach. Leider ist mein Abgang von der Bühne dann weniger elegant, da ich zwar auf den Füßen lande, aber leider in einer Bierlache ausrutsche und volles Produkt auf dem Steiß lande. Klingt lustig? Ist es auch, nur nicht für mich. Das werde ich noch ein paar Tage merken. Na denn, frohes Neues.
Setlist Weckörhead:
- Der Bomber
- Taub für immer
- Ich bin der Doktor (mit Heaven)
- …nach Rio
- Voll auf dem Gaspedal
- Tanz auf deinem Grab
- Berühr mich nicht (mit Julia)
- Keil Stil (mit Julia)
- In Osnabrück
- Nur für dich
- Zurück auf der Straße (mit Jöel)
- D-das Pik As (mit Heaven)
- 1916 (Ballade mit Familie)
- Eisenfaust
- Bleib klar
- Zu spät, zu spät
- Orgasmatron
- Ramones
- Rühreif (mit Julia)
- Gott rasiert
- Luise, Luise
- Weckörhead
- Am Tod krepiert
- Gesetz (mit Heaven)
- Scheinen
- Overkill (großes Finale, alle mit Publikum)
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