XIV Dark Centuries – Waldvolk VÖ: 28.02.20, Einheit Produktionen, Pagan Metal

CD-Coverf XIV Dark Centuries - Waldvolk

Heute habe ich wieder eine Band für euch, die ich schon sehr lange höre. Die Pagan Metaller von XIV Dark Centuries ließen schon früh das kleine Wikingerherz höher schlagen. Waren es gerade Scheiben wie „Den Ahnen Zum Gruße“ oder das „Skithingi“-Album, welche bei mir rauf und runter liefen. Nun, nach nur 9 Jahren zum Vorgängeralbum „Gizit Dar Faida“ erscheint der nächste Streich aus den Thüringer Wäldern. Der Name „Waldvolk“ lässt auch darauf hoffen, dass es gewohnt malerisch, paganistisch zu Werke geht.

Seit’ An Seit’ zogen wir mit den Thüringern schon „Nordwärts“ oder „Südwärts“. Mit dem neuen Intro geht es dieses Mal „Heimwärts“. Ganz ohne den Lärm von Schlachten, dafür in pompöser, heroischer Form, fragt man sich eher, ob denn alle Schlachten schon geschlagen seien, wenn es denn „Heimwärts“ gehe. Doch „Skogafulka“ zeigt uns, dass das Sextett die Zeit sehr wohl genutzt hat, um ihre Messer zu wetzen. Sie sind schärfer denn je, knüpfen aber an alte Tage an. Melodisch und doch sehr kraftvoll, ihrer Linie treu, stehen diese Mannen wie ein Schildwall aufrecht und zeigen uns nach dieser langen Zeit, was sie noch für eine Kraft haben.

Nicht nur bei „Skogafulka“, sondern auch bei Titeln wie „Svava“ oder „Firratan“ meint man erst, man hätte es hier mit einem neuen finnischen oder schwedischen Ableger zu tun. Doch diese Titel sind eben tief in der Mythologie verwurzelt. Ein Grund mehr, warum mir die Thüringer so ans Herz gewachsen sind, denn es benötigt kein Studium, um die Hintergründe ihrer Geschichten zu verstehen. Das Ganze  ist verpackt in ordentlichen Tracks mit geilen Refrains und krachenden Riffs. Was will man denn mehr?

Schon im Dezember 2019 durften wir uns über die Videoauskopplung von „Atme Den Wald“ freuen. Wieder einmal kommt die musikalische Umsetzung der Lyrik zugunsten. Ohne den Geist der Mythologie zu verlieren, bekommen wir hier einen Titel aufgetischt, der phrasenweise sogar noch nach zehn Bier mitgegrölt werden kann. Was jetzt ein bisschen plump klingt, ist aber gerade das, was einen guten Live-Track ausmacht. Eindeutig einer der Ohrwürmer auf „Waldvolk“.
Ein Punkt, an den „Ich Bin Das Feuer“ problemlos anknüpft. Man schraubt hier zu Beginn die Growlings deutlich zurück, was dem Titel ein wenig eine Art sakralen Charakter hinzufügt. Setzen die Growls im Refrain dann ein, erhält der Titel die nötige Würze, um gerade auch diesen so besonders zu machen. Da macht es einem die Entscheidung schon schwer, ob man sich nun öfters „Atme Den Wald“ oder „Ich Bin Das Feuer“ anhören soll.

„Sunna“ kommt ganz anders daher. Wer sich noch an früher erinnern kann, wird sich ganz sicher an die Bardensänge erinnern. Ebenso beginnt „Sunna“, doch wechselt der Track dann nach ca. anderthalb Minuten zu einer relativ düsteren, drückenden Nummer. An dieser Stelle sogar leicht dem Black Metal verwurzelt, bietet der siebte Titel des Albums die nötige Abwechslung – vielleicht sogar das Runterkommen nach zwei extrem starken Tracks. Nun kommen wir zu einem Titel, den wir schon kennen. Die Geschichte der „Julenzeit“ werden viele Fans schon von der 2005 erschienenen „Jul”-EP kennen. Das Lied wurde neu aufgenommen und macht den Fans, die die EP nicht kennen, diesen Titel noch einmal zugänglich.

Leider gibt uns der vorletzte Titel auch keinen neuen Ohrenschmaus, vielmehr hat man sich für eine neue Auflage des Tracks „Runibergun“ entschieden, der auf dem 2006er Album „Skithingi“ zu finden ist. Zwar ist es ein Titel, der wirklich Bock macht, für mich als großer Fan des Albums jedoch ein bisschen schade. Da hätte ich mir lieber Neueinspielungen der  ganz alten Schinken gewünscht. Mit dem letzten Titel „Bragarful“ skippen wir ein letztes Mal zurück zur „Jul”-EP aus 2005. Auch dies ist wiederum ein neu aufgenommener Song, doch kann man es hier wirklich verstehen, denn er gehört eindeutig zu den stärkeren Liedern der Combo.

Ich freue mich wirklich auf das neue „Waldvolk“-Album, denn die Thüringer haben mehr als bewiesen, dass sie es immer noch drauf haben. Die neuen Songs sind allesamt wirklich stark. Es gibt da keinen, wo ich sagen würde, der gefällt mir nicht. Das einzige, was mir etwas missfällt, sind die Neueinspielungen. Da hätte ich mir eher etwas gewünscht wie „Des Kriegers Traum“ oder „Walhallas Tore“. Nichtsdestotrotz ein Album, das wirklich jeden Wikinger aus den Latschen hauen wird.

Homepage: http://www.xivdarkcenturies.de/

Tracklist:
01. Heimwärts (Intro)
02. Skogafulka
03. Svava
04. Firratan
05. Atme den Wald
06. Ich bin das Feuer
07. Sunna
08. Julenzeit
09. Runibergun
10. Bragarful
11. Nott (Outro)

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