Weckörhead – Rosenhof Heut Nacht 06.01.2024, Rosenhof, Osnabrück

Frohes Neues, ihr Lauser. Die Tradition, das erste Konzert des neuen Jahres zu spielen, obliegt seit Jahren Weckörhead. Immer am ersten Samstag im neuen Jahr lädt die Lemmy Tribute Band in den Rosenhof ein. So auch 2024.

Weckörhead

Eigentlich bin ich heute nur Krankenvertretung. Geplant war das Konzert auf Grund von Geldknappheit eigentlich nicht. Sei`s drum, bevor das Ticket verfällt. Es haben sich zwar auch einige jüngere Personen im Publikum angesammelt, doch der Altersdurchschnitt liegt, wie bei solchen Veranstaltungen üblich, mal wieder jenseits der 50. Das merkt man auch bei der Intro-Wahl der Band, die mit der Musik aus “Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt” einen knallalten Kinderfilm rausgesucht haben, bevor man mit “Wir sind Weckörhead” (We Are Motörhead) den Abend eröffnet. Dass es keine Vorband gibt, habt ihr sicher schon gemerkt. Wie üblich läuft dieses Konzert nach den `An Evening With…`-Regeln ab.

“… Nach Rio” ist die Weckörhead-Version des eigentlich nie wirklich beim Publikum beliebten “Going to Brasil”, welches sich trotzdem nie aus der Motörhead Setlist verabschiedet hatte. Die Bassdrums des Schlagzeugs sind mit dem Cover der 2021er Scheibe geschmückt, welche Markus Weckermanns Variante der originalen “1916” LP ist. Mit “Taub Für immer” (Deaf Forever) ist leider nicht eines meiner Lieblingsmagazine gemeint, aber zur Lautstärke des heutigen Abends passt es allemal. Der Sound ist nämlich besonders in den ersten Reihen etwas derbe und unterdrückt den Gesang doch stark. Weiter hinten an der Bar scheint es etwas differenzierter zu sein. Ebenfalls eine Tradition bei Weckörhead sind die Gäste auf der Bühne. Der erste von ihnen ist Xajas Ralli, der die Vocals bei “Lieb Mich Wie Ein Reptil (Love Me Like A Reptile) übernimmt. Auch Julia aus Köln ist wieder im Line-Up und erscheint bei den beiden feat. Girlschool-Nummern “Berühr Mich Nicht” (Don`t Touch) und “Kein Stil” (No Class) auf der Bühne. Optischer Hingucker sind ihre mit grünen Pailletten besetzten Hotpants. Und wo wir gerade schon beim Thema Beinbekleidung sind, für mich ist der Herr Weckermann optisch so mit seiner roten Hose verwachsen, dass ich gar nicht darauf klarkomme, dass er heute eine schwarze trägt. Was aber, so sagt er mir selber, bei Weckörhead-Konzerten üblich sei. Aufgefallen ist es mir nie und es stört so ein wenig mein Bild. (Anmerkung Dark Angel: Der Markus macht sich da einen Spaß draus. Mir hat er kürzlich gesagt, dass er auf Death-Metal-Konzerten schwarze Hosen trägt.)

Ralli kehrt bei “Eisenfaust” (Iron Fist) auch wieder zurück. Mit “Bleib Klar” (Stay Clear) wird die zweite Hälfte des Sets eröffnet. Ich glaube, ich schreibe das in jedem Weckörhead -Review, aber in “In Osnabrück” geht es um die Konzerte, die Weckermann im Laufe seines Lebens in Osnabrück besucht hat. Es ist seine Version des Originals “Metropolis”. Bei “Altenessen” und “D Das Pik Ass” (The Ace Of Spades) wird die Band von den Steiffenhorns, einem Blasorchester, begleitet. Den Mann am Saxophon, Tommy Schneller, kennt man auch von etwaigen Shows mit Christian Steiffen. Dazu ist auch Weckermanns Sohn als Keyboarder mit auf der Bühne. Sein Outfit lässt ihn allerdings eher wie einen Darsteller aus den Goodfellars erscheinen, als wie einen Musiker. Vielleicht handelt er auch mit Gebrauchtwagen. Bei “Helden” (Heros – David Bowie Cover) sehen wir sie alle wieder. Weckermanns Sohn spielt jetzt nur die dritte Gitarre, und zusätzlich stehen da auch noch zwei Feuerwehrmänner mit Alarmglocke um den Hals auf der Bühne. Für einen Augenblick dachte ich kurz bei der Frog Bog Dosenband gelandet zu sein. Mit “Am Tod Krepiert” (Killed By Death) und “Der Bomber” (Streicht den Artikel und ihr habt den Originaltitel) wird der offizielle Teil des Sets beendet. Da aber 27(!) Songs noch nicht ausreichen, gibt’s noch mal vier Zugaben. Ab “Brich Das Gesetz” (Breaking The Law – Judas Priest Cover) darf die Bühne gestürmt werden, und somit kann ich nun und beim abschließenden “Overkill”, bei dem wiederum alle Gäste noch einmal zusätzlich auf die Bühne kommen und es reichlich eng wird, meine besten Luftgitarren-Moves auspacken. Fun Fact: Obwohl ich Rechtshänder bin, spiele ich mit links. Und damit endet das erste Konzert des Jahres nach sage und schreibe 31 Songs. Frohes Neues.

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