Weckörhead 19.09.2021, HafenSommer, Osnabrück

Weckörhead

Eigentlich spielen Weckörhead das obligatorische Jahresauftaktkonzert immer im Januar im Rosenhof. Bekanntermaßen kam uns da aber etwas aus China dazwischen, das überraschenderweise länger als zwei Wochen hält. Gut, dann geht das Jahr eben erst Mitte September los. Abfahrt!

Die Hygiene-Regeln sind immer noch dieselben. Bis auf die Ausnahme, dass es sich nun um eine “3G”-Veranstaltung handelt.

Zu den Klängen von Klaus Doldingers “Das Boot”, eines der besten Filmsoundtracks der Welt, betreten Civil Courage aus Lähden im Emsland die Bühne. Seit 1992 sind sie eine Deutschpunk-Band. Und das ist für mich schon der erste Dämpfer. Denn wenn es um Punk geht, bin ich eher ein Freund der Amis. Sie bezeichnen sich als “integrierte Außenseiter” und singen in “Buddy und Hill” über Bud Spencer und Terence Hill. Immer wieder versuchen sie, das Publikum mit einzubeziehen und zu animieren, doch der Funke springt, wenn überhaupt, nur marginal über. Zu sperrig erscheinen die deutschen Texte. Als Zugabe gibt es eine Version von Joachim Witts “Der Goldene Reiter”, die laut der Band selber von vielen als scheiße empfunden wird, aber sie sie trotzdem spielen. Und leider ist diese doch recht derbe Meinung gar nicht so verkehrt. Ein Song, der im Wesentlichen auf elektronischen Synthesizern basiert, funktioniert einfach nicht im Drei-Akkorde-Punk.

“Wir sind Weckörhead und wir spielen Rock `n` Roll”. Mit diesen Worten eröffnet Markus Weckermann, der optisch wie Tom Araya aussieht, den Gig. In “Wir sind Weckörhead” (We Are Motörhead) macht die Band klar, dass sie Weckörhead heißen und auf Motörhead stehen. Der fast schon ikonische Weckörhead-Leuchtschriftzug mit Farbwechsler musste situationsbedingt einem Standard-Backdrop weichen. Sonst bleibt aber alles wie gewohnt. Mit “Eisenfaust” (Iron Fist) und “Bleib Klar” (Stay Clear), was ich nebenbei sowieso bleibe, da ich gerade intervallfaste und deswegen kaum Alkohol trinke, haut man schon zu Beginn die ersten (Cover)-Klassiker raus. Wenn man Motörhead-Fans fragt, welcher Song denn in der Discographie der Band eher so meh! ist, dann wird sehr wahrscheinlich die Antwort “Going To Brazil” lauten. Und auch die Weckörhead-Version fällt im Gegensatz zu den starken Songs, die die Band sonst so im Katalog hat, etwas ab.

Das erste Stück, das Markus Weckermann mit seiner Band “verbrochen” hat (O-Ton Band), hört auf den Namen “D-Das Pik As” (Ace Of Spades). Gitarrist Mick, den man auch von Xaja kennt, trägt fast die gesamte Zeit eine stabile Opa Brass Gedächtnismütze. Weil die Band selber nur Hackfressen aufweist (Aussage von Markus Weckermann), haben sie sich mit Julia, die wieder extra aus Köln angereist ist, einen schönen Menschen auf die Bühne gehölt, die als Wandy O. Williams die Songs “Berühr Mich Nicht” (Don´t Touch) und “Kein Stil” (No Class) sowie im späteren Verlauf auch noch “Frühreif” (Jailbait) singt. Natürlich widmet Weckermann “Nur Für Dich” (All For You) wieder seiner Frau. Das macht er ja grundsätzlich bei jeder Show. Manchmal frage ich mich, ob seine Frau sich manchmal denkt “Boah, nicht schon wieder”^^.

Mit “Zurück Auf Der Straße” (We Are The Roadcrew), “Am Tod Krepiert” (Killed By Death) und “Overkill” (Keine Übersetzung nötig) wird der offizielle Teil der Show beendet. Im Zugabenteil wird dann kurz mal mit “Brich Das Gesetz” (Breaking The Law) einer anderen britischen Legende Tribut gezollt bevor mit “Der Bomber” (Könnt ihr euch denken oder ist ja nicht das erste Konzert der Jungs, das ich reviewe) und “Weckörhead” (Motörhead) ein Strich drunter gemacht wird. Feierabend, Abfahrt, morgen ist wieder Arbeit.

Sofern es die Bedingungen zulassen, werden die Jungs im kommenden Jahr wieder, wie gewohnt, zu Jahresbeginn ihr Konzert im Rosenhof abhalten. Der 08.01.2022 ist dafür als Datum angepeilt. Erste Tickets mit exklusivem Design konnten bereits am Merch erworben werden.

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