An Enchanting Evening Of Old School Death Metal 14.01.2023, Alter Schlachthof, Lingen

Die erste Live-Außenmission des noch jungen Jahres führte mich am vergangenen Samstag ins beschauliche Emsland. Dort kamen Freunde des gepflegten Geballers in Lingen voll auf ihre Kosten. Unter dem Motto: “An enchanting evening of old school Death Metal” zerlegten die vier Kapellen Fleshworks, Crypts, Aeon Of Disease und New World Depression den alten Schlachthof nach allen Regeln der Kunst.

Enchanting of Old School Death Metal Night

Leider komme ich aufgrund eines vorangegangenen Termins erst um kurz vor acht im alten Schlachthof an, sodass ich von der erste Band New World Depression nur noch die letzten beiden Stücke mitbekomme. Die haben es allerdings bereits in sich. Die Emsdettener machen auf jeden Fall schon ordentlich Alarm und sorgen mit ihren zentnerschweren Riffs und bösen Growls für die ersten Nackenverrenkungen. Vor allem das abschließende “Nails Of Torture” kann als amtlicher Abriss bezeichnet werden.

Auffällig ist auch, dass der Laden bereits jetzt richtig gut gefüllt ist und die Leute enormen Bock auf diesen Abend haben. Erst wenige Tage vor dem Konzert wurde die Veranstaltung aufgrund des guten Vorverkaufs vom kleinen Raum in den Saal verlegt. Ein gute Entscheidung, wie sich jetzt zeigt.

Nach einer erstaunlich kurzen Umbaupause sind dann die Jungs von Aeon Of Disease dran. Wie schon bei unserer Heavy Stage Night im letzten Jahr zeigt die Combo aus Vechta auch heute ihre Klasse. Ihr geradliniger Death Metal mit leichten melodischen Anleihen kommt bestens beim Publikum an, und so wird die Band auch immer wieder im “Hey Hey”-Rufen angefeuert. Sänger Stephan ist gut bei Stimme und bestens drauf. Auch dem Rest der Band ist der Spaß am heutigen Abend ins Gesicht geschrieben. Immer wieder frotzeln sich die Bandmitglieder gegenseitig an und zocken ihren Gig souverän durch. Auch die Neumitglieder Daniel und Tobi an Bass und Gitarre fügen sich gut ins Bandgefüge ein. Highlights im Set sind natürlich der düstere Opener “Ominous Signs”, das unkaputtbare “Global Suicide” und das eingängige “A New Age Of Terror” mit dem dieser Gig beschlossen wird.

Bei Crypts wird es dann sehr düster. Die Bühne wird in tiefrotes Licht getaucht und mit Nebel geflutet. Vor dem Schlagzeug wird ein Zaun aufgebaut und mehrere Roll Ups mit Totenköpfen vervollständigen das morbide Bühnenbild. Auch musikalisch wird das Horror-Szenario bei druckvollem Sound eindrucksvoll umgesetzt. Schon beim Opener “Hallucinations” kommt Bewegung ins Publikum. Groovende Mid-Tempo- Stampfer und brutale Blastbeats werden gepaart mit schaurigen Synthies und atmosphärischen Passagen. Kurzum, es ballert aus allen Rohren. Vor allem das großartige Gesangsorgan von Frontmann L.Gore, aber auch die fetten Riffs gehen ins Blut. Es wird ordentlich gemosht vor der Bühne und die lautstarken “Hey Hey”-Rufe nach dem Titeltrack des bisher einzigen Albums “Coven Of The Dead” peitschen Crypts noch einmal zum großartigen Abschlusstrack “Paura” an.

Zu guter Letzt dürfen dann die Workers von Fleshworks ran. Und auch hier wird geballert wie nichts Gutes. “Factory Mantra”, “Death By Autopsy” und das alles zertrampelnde “Clockwork Of The Empire” machen keine Gefangenen und sorgen für mächtig Bewegung vor der Bühne. Sänger Dirk Frenking, der wieder mit der obligatorischen Schlachterschürze auf der Bühne steht, zieht in einer Tour Grimassen und scheint richtig Spaß zu haben. Etwa zur Mitte des Sets kommt auf die Konzertbesucher noch etwas Besonderes zu, denn Fleshworks nehmen heute ein Live-Video zum neuen Song “Down Deeper Underground” auf. Das wird von den Fans natürlich frenetisch gefeiert, und so dürfte bei den zwei Takes, die aufgenommen werden, auch ordentlich Material für das Video rum gekommen sein. Warten wir mal ab, was die Jungs daraus machen.

Mit “Shadows” und “Cannibal Cave” folgen dann zwei Stücke vom 2009er Album “The Deadventure”, bevor man sich wieder dem noch aktuellen Album “Engine Of Perdition” widmet. Und das Lingener Publikum hat noch lange nicht genug. Alles, was die Band den Fans vorwirft, wird mit heftigem Headbangen und einem amtlichen Moshpit quittiert. Und so blickt man nach dem abschließenden “In The Face” zwar in durchweg erschöpfte, aber auch glückliche Gesichter.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der “Enchanting evening of old school Death Metal” ein Erfolg auf ganzer Linie war. Egal ob Orga, Preise, Sound und Stimmung, hier passte wirklich alles. Das darf gerne wiederholt werden. 

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