Arstidir Lifsins – Saga á tveim tungum I: Vápn ok viðr 26.04.19, Van Records, Black Metal

CD-Cover Arstidir Lifsins

Dies ist schon das vierte Album der Isländer Arstidir Lifsins in den letzten elf Jahren. Seit 2008 nämlich versucht sich die dreiköpfige Combo aus Island daran, alte nordische Mythen in ihrer Musik zu verbinden. So rankt das neue Werk um den relativ bekannten König der Norweger Óláfr Helgi Haraldsson, der im frühen elften Jahrhundert gelebt haben soll. Er soll ein sehr starker König gewesen sein. Welche Musikrichtung passt also besser zu einem alten, harten, norwegischen König als der Black Metal?

Und der wird gleich direkt um die Ohren geballert. Kein episches, königliches Intro, keine Geschichte, die aufgebaut wird, sondern es geht direkt ins Fressbrett rein mit dunklen, düsteren Riffs wie man es aus der skandinavischen Tundra gewöhnt ist. Besser kann man es nicht beschreiben. Der zweite Titel hingegen dreht das Album wieder auf eine andere Seite. Ein Stück, das sich sehr bedacht, ruhig und erzählerisch zeigt. Man baut den Spannungsbogen immer weiter auf, während auch die musikalische Untermalung immer etwas mehr in den Vordergrund gerückt wird. Letzten Endes erhält man so eine Mischung aus Doom Metal mit einem Männerchor, der für ein leicht sakrales Ambiente spricht. Mit so einem Titel hätte ich nach dem ersten Song nicht gerechnet, aber er wirkt und funktioniert sehr gut.

Leider trennt man sich im dritten Titel schon wieder von dieser Atmosphäre, tauscht sie gegen ein raues Black-Metal-Gerüst aus, das aber leider im Nichts verstummt. Es wirkt sehr platt, ist nichts wirklich Besonderes und vermittelt eher den Eindruck eines Lückenfüllers. Auch Titel Nummer Vier scheint musikalisch nicht gerade sehr durchdacht und teilt sich fast ausschließlich in der Sprache des Schredderns mit. Hier werden die Instrumente vollkommen grundlos massakriert, denn den Titel hätte man sich auch sparen können. Aber man muss es auch positiv sehen, denn dem Projekt gelingt es im nächsten Teil der Geschichte, den Abwechslungsreichtum soweit herunterzufahren, dass man sich schon schlechte Kritik aus den Fingern saugen muss, weil einem nichts mehr einfällt, was man dazu schreiben könnte.

Genau das lassen wir nämlich jetzt auch. Die Jungs haben sich bestimmt viel Mühe gegeben und recherchiert für ihr Album. Da steckt vielleicht eine Menge Arbeit drin, aber es trifft bei mir keinerlei Nerv. Das Album verliert sich irgendwo in der Masse der Black-Metal-Bands und endet als das Album, dessen Namen man nicht aussprechen kann. Mehr leider nicht…

Homepage: https://www.facebook.com/arstidirlifsins

Tracklist
1. Fornjóts synir ljótir at Haddingja lands lynláðum
2. Sundvǫrpuðir ok áraþytr
3. Morðbál á flugi ok klofin mundriða hjól
4. Líf á milli hveinandi bloðkerta
5. Stǫng óð gylld fyr gǫngum ræfi
6. Siðar heilags brá sólar ljósi
7. Vandar jǫtunn reisti fiska upp af vǫtnum
8. Fregit hefk satt
9. Haldi oss frá eldi, eilífr skapa deilir

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