Hiraes – Album Release Show + Böse Fuchs 28.01.2024, Bastard Club, Osnabrück

Mit “Dormant” haben Hiraes die erste Platte mit Potenzial zum Album des Jahres 2024 veröffentlicht. Eine Release Tour ist die logische Konsequenz. Und da 4/5 der Band eh in  Osnabrück ansässig sind, kommt man um einen Gig im heimischen Bastard Club gar nicht drum rum. 

Konzertplakat Hiraes im Bastard Club

Doch zunächst dürfen Böse Fuchs den Abend eröffnen. Sie wurden wohl vom Label noch dazu geschmissen. Weniger eine Band, als mehr ein Projekt, besteht das Ganze aus zwei Sängerinnen, von denen eine der beiden auch gelegentlich eine Keytar bedient, einem Schlagzeuger und einem Gitarristen, der ebenfalls Vocals beisteuert. Seine Gitarre überlässt er auch mal der Keytaristin, und an seinem Mikroständer ist ein Soundboard montiert. Klingt verwirrend? Ist es irgendwie auch. Denn eine klare musikalische Linie kann ich hier nicht entdecken.

Während der hauptsächlich weibliche Gesang an Amy Lee von Evanescence erinnert, steuert die zweite Dame oft recht heiser klingende Growls bei. Vom Gitarristen kommen häufiger growlingartige Klänge, wenn er seine Gitarre abgegeben hat. Es klingt auf dem (digitalen) Papier schlimmer als es wirklich ist. Denn irgendwo zwischen Industrial und Gothic Metal haben die Songs schon Potenzial. Doch wenn der am meisten abgefeierte Song eine Fremdkomposition ist, sagt das auch schon viel aus. Streng genommen sind es sogar zwei Fremdkompositionen. Denn Böse Fuchs haben mit “Hypa Hypa” und “We´Ve Got The Moves” ein Mashup zweier Electric Callboy Songs fabriziert. Wie man darauf bei klarem Verstand kommt, weiß ich nicht. Aber das ist genau der Bullshit mit dem man mich kriegt.

Hiraes ist die Band mit dem CB-Funk aus Osnabrück und Hannover. Wer hinter den Melodic Deathern steht, braucht wohl nicht mehr erörtert werden. Es gilt mit “Dormant” das zweite Album zu bewerben. Mit “Through The Storm”, vom aktuellen Werk, steigen wir in den Set ein. Das anfangs erwähnte CB-Funkgerät, das von Britta für stimmliche Effekte genutzt wird, ist allerdings im Soundmix leider kaum bis gar nicht zu vernehmen. Dafür ist der Gesang aber ordentlicher abgemischt als man es gewohnt ist.

Mit “Eyes Over Black” kommt aber erstmal Material vom Vorgängeralbum zum Zug. Genauso wie mit “1000 Lights”. Britta weiß zwar nicht mehr, wann sie zuletzt in Osnabrück aufgetreten sind, (Auf der letztjährigen Maiwoche beim Metal Day und als Vorband für Left To Die im Bastard Club) kann sich aber noch gut daran erinnern, dass sie damals einige Songs doppelt spielen mussten, weil sie nicht genug Material hatten (Ich erinnere mich noch an einen verwirrten Typen, der Holzornamente auf und vor die Bühne legte). Das wird heute Abend nicht passieren. Mit “We Owe No One” spielt man eine weitere Single vom “Dormant”-Album.

Auch optisch hat die Band sich weiterentwickelt. Einheitliche Hemden mit Logo und Schriftzug, von denen ich hoffe, dass sie irgendwann ins Merchrepertoire aufgenommen werden, symbolisieren Einheit. Mit “Grain Of Sand” und “Solitary” gehts weiter im Programm. “Nightflight” hat nichts mit dem schwedischen Orchester rund um Soilwork-Frontmann Björn Strid zu tun, knallt aber ebenso intensiv wie dessen Hauptband. Mit “Dormant” kommt auch der Titeltrack des neuen Drehers ins Liveset. Und mit “Strangers” und “Undercurrent” sowie “Under Fire” endet die sonntagabendliche Matinee Show. Pünktlich zum Tatort oder Jungle Camp kann man also wieder zu Hause sein. Guter Abend.

Bericht: Inquisitor
Fotos: Dark Angel

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