Jan Hegenberg – Einmal Gamer, Immer Gamer VÖ: 23.08.19, Eigenproduktion, Rock

CD-Cover Jan Hegenberg - Einmal Gamer, Immer Gamer

Lieder über das Spielen von Computergames? Was auf den ersten Eindruck suspekt klingt, ist für den Liedermacher Jan Hegenberg und seiner Band seit knapp 15 Jahren nun täglich Brot. Sei es über epische Schlachten in Warcraft 3 bis hin zu taktischen Kämpfen in Call of Duty. Für die gesamte Gamerschaft haben sie etwas in ihrem Repertoire.

Doch der Grund, warum ich vor langer Zeit auf den guten Herrn Hegenberg gestoßen bin, ist die Kunst, sich musikalisch zwischen so vielen Genres zu bewegen. Mal soft, mal hart, immer irgendwo zwischen Die Ärzte, Mittelalterrock und Liedermacher. Dabei darf der Witz niemals zu kurz kommen.

Zum Jubiläum seiner Karriere gab es neben dem Konzert auf der Gamescom eine Compilation seiner Werke. Eine gesammelte Box mit fast fünfzig Liedern. Oder anders gesagt, vor mir liegt ein gewaltiges Stück Arbeit. Deshalb fangen wir mal ganz seicht mit der ersten CD von „Einmal Gamer, Immer Gamer“ an.

So beginnt die Sammlung mit dem Lied, das wohl alle kennen, für die Jan Hegenberg ein Begriff ist. Und es war auch mein erster Song des Liedermachers. Die Rede ist vom Evergreen „Die Horde Rennt“, das epische Meisterwerk des Sängers. Gefolgt vom neuen Song „Nicht Viel!“ und „GPF Suckt“ kommt der nächste Gossenhauer „Cheater An Die Wand“ um die Ecke. Mit „Alles Wird Sich Ändern“ darf nochmal an Jan Hegenbergs Anfänge gedacht werden.

Um ehrlich zu sein, bietet die erste CD sehr viele der Oldschool-Songs des Liedermachers. Sei es „Fette Elfe“, „Trigardon“, „Garde Der Hoffnung“ oder das eingängige Sauflied „Du Sau!“. Doch neben diesen Hits dürfen natürlich auch Lieder wie „Balea Live“, dem Song über das legendäre Duschgel der dm-Drogeriemarktkette, nicht fehlen. Oder wer sonst ist in der Lage einen mächtigen Song über ein Telefonbuch zu schreiben? Freut euch also auf den „Telefonbuchsong“.

Das war genug Quatsch für die erste Hälfte der CD-Sammlung, so schlagen Lieder wie „Einsame Stunden“ oder das letzte Lied „Des Gamers Schlaflied“ ruhigere Töne an.

Hymnisch, mit der Message der Sammlung, läutet die zweite CD mit „Einmal Gamer, Immer Gamer“ die nächste Runde ein, gefolgt von dem neuen, sehr rockigen und wieder sehr epischen „Für Die Horde“ und dem kernigen, aggressiven „Die Allianz schlägt zurück“. Wem das noch nicht genug Adrenalin ist,  der darf sich gerne das Hemd vom Leib reißen und zu „Helden Der Welt“ einmal richtig abgehen. Kaum eine Nummer geht so nach vorne, was diesen Song in dieser Auswahl unerlässlich macht.

Doch ehrlich gesagt macht auch auf der zweiten Hälfte die Mischung aus alten Songs und neueren Liedern Spaß. Ich selbst habe mich erschrocken, als ich die Box in der Hand hielt, wie viele gute, aber auch eingängige Songs aus Jan Hegenbergs Feder stammen. Wobei auf der zweiten Hälfte gefühlt das Augenmerk weniger auf Zockerliedern liegt, sondern mehr auf Liedern, die davon handeln, wie schön das Leben ist, wie zum Beispiel „Scheiße, Geht’s Mir Gut“ oder  „Gamer Sind Geil“.

Man hebt hier eben dieses Klischee des pickeligen Nerdgamers aus den Ankern, und ich finde, er hat Recht, denn das Spielen von Videospielen gehört mittlerweile zum Alltag. Das sind keine Leute, die sich Tag für Tag einschließen und niemals das Tageslicht sehen.
Zurück zum Album – Für mich persönlich runden Songs wie „Todesritter“, „More Beer“ oder „Hegendary“ die Box perfekt ab. Das einzige was mir fehlt und da werde ich den Herrn Jan Hegenberg auch drauf ansprechen, wenn ich ihn mal treffen sollte: Warum zum Teufel hat es das „Wirtslied“ nicht auf die Compilation geschafft?

Nichtsdestotrotz ist „Einmal Gamer, Immer Gamer“ etwas für richtige Fans des Liedermachers, aber auch für Leute, die jetzt erst aufmerksam geworden sind. Ich meine, es sind schließlich 48 Songs auf der Doppel-CD-Box. Von sehr alten Songs bis hin zu Liedern des letzten Albums ist alles vorhanden. Die Auswahl hätte besser nicht sein können (außer, dass das „Wirtslied“ fehlt 😉 ), und die Abwechslung ist einfach grandios. Ich wünsche dem Hegenberg weitere 15 Jahre im Zeichen der Videospiele und Lebenslust. Und sollte er das hier lesen, ich würd’ mir auch mal ein Song über Borderlands wünschen.

Tracklist:

CD 1:
01. Die Horde Rennt
02. Nicht Viel!
03. GPF Suckt
04. Cheater An Die Wand
05. Alles Wird Sich Ändern
06. Knallwach
07. Balea Live
08. Telefonbuchsong
09. Einsame Stunden
10. Trigardon
11. Fette Elfe
12. Hübsches Mädchen
13. Fassbier und Paladosen
14. Die Männerballade
15. Schöne Frauen
16. Du Sau!
17. Warcraft 3
18. Der Heilär
19. Garde Der Hoffnung
20. Auf In Die Schlacht
21. In Den Nebeln
22. Stärke Und Ehre
23. Ohne Dich
24. Des Gamers Schlaflied

CD 2:
01. Einmal Gamer, Immer Gamer!
02. Für Die Horde
03. Die Allianz Schlägt Zurück
04. Helden Der Welt
05. Wir Sind G A M E R
06.Scheiße Geht’s Mir Gut
07. Regenbögen Im Strahl
08. Aber Du Hast Gesagt
09. Gamer No. 1
10. Dalaran Im Kreis
11. Hegendary
12. Ein Schöner Tag
13. Einfach Mal Die Fresse Halten
14. Gamer Sind Geil
15. Zockerbraut
16. Holly
17. More Beer
18. Legion
19. Der Todesritter
20. Untot Auf Urlaub
21. Revolverheld
22. Trendy Eistee
23. Hegenberg Met
24. Ihr Seid Die Besten

Homepage: www.jan-hegenberg.de

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