Verheerer – Monolith VÖ: 04.10.19, Vendetta Records, Black Metal

Verheerer Monolith

Einen Monolith bezeichnet einen Gesteinsblock, geformt aus einem Teil. Die bekanntesten Monolithen befinden sich zum Beispiel in Stonehenge oder im alten Ägypten. Auch das Cover der Flensburger Schwarzmetaller von Verheerer ziert einen Gesteinsblock, umgeben von finsterer, karger Umwelt. Eben, wie ein düsteres Coverartwork. Doch dieses wirkte auf mich schon irgendwie anders. Es hat schon diesen Hauch von Kunst. Wirkt das Cover vielleicht für den ein oder anderen etwas zu simpel, erzeugt es doch beim Anspielen der neuen Platte „Monolith“ eine gewisse Authentizität.

So setzen die Flensburger schon die ersten Akzente, denn wie ein Stein geschliffen, haben auch sie ihre Musik geschliffen. Aus grobem, rauen Black Metal haben sie mittels ihrer Instrumente schon im ersten Titel des Albums, der ebenfalls „Monolith“ ist, ein solides Grundgerüst aufgebaut. Den Feinschliff erhält der Titel durch seine sehr abwechslungsreiche Rhythmik und dem doch sehr eingängigem Text. Zwar bleibt man dem schroffen Blak Metal treu, doch Verheerer formen ihn nach ihrem Wunsch und schaffen hier bereits den ersten Höhepunkt des Albums. „He Who Sowed The Poisened Seeds“ knüpft an diesem Zustand perfekt an. Geht die Nummer zwar mit dem Tempo etwas runter, bieten Choräle und doomige Passagen perfekte Atmosphären, ohne dabei an Brutalität einzubüßen.

Nach diesen zwei sehr starken Titeln geht „The Fatalist“ beinahe unter. Nicht weil er schlecht ist, keineswegs. Er ist eher weniger gut, wenn man das so sagen kann. Er bietet eben nicht so den Aufhänger, sondern pustet so den Gehörgang sauber. Eine sehr solide Nummer, die an seiner Stelle einen guten Platz gefunden hat. Das darauffolgende „The Eskapist“ ist leider ähnlich, überzeugt aber deutlich mehr in der musikalischen Gestaltung. Der Gedanke, dass man sein Pulver schon in den ersten beiden Tracks verschossen hat, wird mit den Blastbeatgewittern weggespült. Und schon haben wir wieder einen Titel, der so richtig schön schroff einem voll auf die zwölf gibt.

Leider sind wir mit „He Shall Reap A Thousandfold“ schon im letzten Drittel der Scheibe angekommen. Ein Stück, das düster und teilweise sehr schleppend klingt. Doch es bringt durch sanfte Gitarrenklänge ein bisschen Licht in die raue Welt von Verheerer. Dadurch gelingt es zusätzlich neue Klangbilder zu erzeugen, die trotz ihres Stils gekonnt aufrecht erhoben werden können.

Zugegeben, ich brauchte einen kleinen Moment um mit „Serpent Grave“ etwas warm zu werden. Am Anfang fand ich den Titel ganz ok, doch er muss sich erst etwas entfalten. Nach mehrfachen hören erkennt man erst, was für ein geniales Stück sich dahinter verbirgt. Und wenn wir schon bei einem genialen Stück sind, kommen wir zum großen Finale. Auf einem über zehnminütigen Track wird nochmal alles raus geholt, was geht. Ein Kunstwerk, irgendwie schön, irgendwie schroff, irgendwie anmutig, irgendwie rau, irgendwie malerisch, irgendwie düster.

Wie aus einem groben Stein, haben die Flensburger ihren eigenen „Monolith“ geschaffen. Ein Kunstwerk, das auf ganzer Linie überzeugt. An jeder einzelnen Stelle sehr eigenständig, stets abwechslungsreich, dabei aber immer dem eigenen Stil treu. Besser hätte man das Album nicht machen können.  Lasst euch also von der schwarzen Magie des Monolithen in den Bann ziehen.

Verheerer auf Facebook: https://www.facebook.com/verheerer/

Tracklist:
01. Intro
02. Monolith
03. He Who Sowed The Poisened Seeds
04. The Fatalist
05. The Eskapist
06. He Shall Reap A Thousendfold
07. Serpent Grave
08. Theios Aner & Irrisio

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