Manntra – Oyka! VÖ: 26.07.19, NoCut Records, Folk Metal

CD-Cover Manntra - Oyka

Die Band Manntra aus Kroatien ist längst kein unbeschriebenes Blatt mehr in Deutschland. So haben sie durch eine Gastrolle ihres Sängers auf der aktuellen Scheibe „Aurora“ von Harpyie geglänzt und sind gleichermaßen bekannt aufgrund diverser Duette mit Michael „Das Letzte Einhorn“ Rhein, dem Sänger der deutschen Mittelalterlegende In Extremo. Ganz besonders ging der gemeinsame Song „Murter“ auf den sozialen Plattformen durch die Decke. Grund genug, sich jetzt mal die neue Scheibe der Kroaten zu Gemüte zu führen.

Zunächst sei einmal gesagt, dass „Oyka!“ das englische Debüt der Kroaten ist. Nach drei in ihrer Muttersprache verfassten Alben, versuchen sie nun auch so den internationalen Durchbruch zu schaffen. Und ja, der Opener „Oyka!“ hat auch schon ordentlich Pfeffer dafür. Mir gefallen hier besonders die slawischen Instrumente. Sie klingen sehr frisch, was dem Klangbild nicht zuletzt seine Eigenständigkeit verleiht.
Das große Problem, was die Kroaten allerdings haben, ist, dass Sänger Marko Sekul sehr dem Sänger der österreichischen Ska-Kapelle Russkaja ähnelt. Nicht allein durch den Akzent, sondern auch so sind in den Stimmlagen einige Parallelen zu finden, was immer wieder zu einem ungewollten Vergleich führt. Wobei Manntra eher dadurch glänzen, erwachsener zu klingen. Mag es vielleicht an der Musikrichtung selbst liegen, doch so nimmt man die Österreicher eher als Spaßkapelle auf, während die Kroaten alte Geschichten aus der Adria-Region erzählen. Von Fischern, Seemännern oder Tunichtguten, alten Legenden und Sagen. Auch hier gibt es wieder einen dicken Pluspunkt für Manntra, denn damit haben sie etwas gefunden, dass es so noch nicht gab.
Zudem kommt der immer wiederkehrende Kontakt zu Michael Rhein, der die Kroaten pusht. Ich denke, es wird auch nicht mehr lange dauern bis man die Band im Vorprogramm von In Extremo sieht. Es wäre schon wünschenswert, denn musikalisch klingt es eben anders als nordischer Folk Metal. So verzichten Manntra auch nicht auf eingängige Refrains und Parts, die zum Feiern einladen. Was mir lediglich fehlt, sind Stellen, die den Fan auch mal mitgrölen lassen, aber das ist auf „Oyka!“ wirklich Meckern auf höchstem Niveau.

Meiner Meinung nach sollte man einfach mal reinhören. Es gibt einige wirklich interessante Songs, die textlich und musikalisch sehr gut gehalten sind. Als Anspieltipp empfehle ich „Yelena“, da der Track sehr vielschichtig ist und das Album perfekt repräsentiert. Bleibt also gespannt, es wird nicht das letzte Mal sein, dass ihr was von Manntra hört.

Auf Facebook: https://www.facebook.com/ManntraOfficial/

Tracklist:
01. Oyka!
02. Yelena
03. Murter
04. Dance
05. In the Shadows
06. Everlasting
07. Fire in the Sky
08. Nevera
09. Rakhia
10. Sanjaj
11. Murter (Croatian version)
12. Yelana (Live)

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