Steel Panther – Heavy Metal Rules Tour 10.11.2019 - Essigfabrik, Köln

Konzertflyer Steel Panther - Heavy Metal Rules Tour

Steel Panther polarisieren. Für die einen ist es eine liebevolle Hommage an den 80er Hairspray Metal, für andere kompletter Schwachsinn. Und selbst einige Feministinnen sehen in dieser Band den reinen Sexismus. Dennoch hat die Band großen Unterhaltungsfaktor. Und die Damen der Schöpfung begeben sich schließlich auch freiwillig zur Fleischbeschauung auf die Bühne.

ACHTUNG: Bevor ich mit dem eigentlichen Review beginne, sei hier angemerkt, dass ich versuchen werde, den Text so jugendfrei wie möglich zu halten. Das ist aber angesichts einiger Songtitel nicht so ganz einfach. Darum hier vorab eine Warnung, damit mir keiner unterstellt, ich würde mit meinem Review den Sittenverfall und den Untergang des Abendlandes hervorrufen.

Die Vorband des Abends ist da noch relativ handzahm. Fools Errant spielen irgendwo zwischen Hard Rock und Heavy Metal. Ihr erstes Stück klingt für mich sogar ein wenig Volbeat-beeinflusst. Man bedankt sich auch ganz höfflich dafür, dass der Laden schon so gut gefüllt ist und das Publikum ganz gut mitgeht, was ja bei Vorbands nicht immer der Fall ist. Zwar ist die Musik der Jungs recht solide, aber auch nicht wirklich weltbewegend. Kann man mal machen.

Am Schlagzeug hängt ein Dildo und am Bühnenrand leuchtet ein rotes Licht, das verdächtig nach Testikeln aussieht, um es mal medizinisch auszudrücken. Mit “Eyes Of A Panther” und “Let Me Cum In” eröffnen die vier hochtoupierten Glam-Stahl-Panther die Show, um dann nach “All I Wanna Do Is Fuck (Myself Tonight)” erstmal eine ihrer Comedy-Ansage-Sessions abzuhalten. Während Sänger Michael Starr und Gitarrist Satchel über das Pascha, Deutschlands größtes Bordell, schwärmen, mimt Bassist Lexxi Foxx die Quotenschwuchtel (liebe Schwule, das geht nicht gegen euch), indem er sich im Spiegel bewundert währenddessen seine Haare neu toupiert.

Musikalisch geht es mit der Bumsbomber-Hymne “Asian Hooker” und der “Party Like Tomorrow Is The End Of The World” weiter, was in den 80ern wohl seitens der permanenten Bedrohung durch totale Vernichtung eines Atomkrieges an der Tagesordnung stand. So oder so ähnlich habe ich es von Homer Simpson gelernt. Nachdem sich auf Nachfrage dann eine junge Dame bereiterklärt hat, auf die Bühne zu kommen und dort Platz zu nehmen, wird sie von Gitarrist Satchel und Michal Starr nicht nur umworben, sondern hart angebaggert. Die beiden philosophieren über die Vorliebe ihres Objekts der Begierde und widmen ihr eigene Songs darüber, was sie mit ihr gerne anstellen würden, was natürlich ganz Steel Panther-like ins Sexuelle abdriftet. Der jungen Frau scheint es zu gefallen. Einmal da oben nutzt sie auch die Chance, mit Fronter Michael Zungenküsse auszutauschen. Hoffen wir mal, dass ihr Freund das nicht mitbekommen hat.^^

Anschließend dürfen dann aber auch die übrigen Mädels die Bühne betreten, was auch meine attraktive Begleitung (Sie wollte, das ich das schreibe) nutzt, um der den Jungs von Steel Panther etwas näher zu kommen und ein paar Selfies mit den Musikern zu machen. Bei “Party All Day (Fuck all Night)” und “17 Girls In A Row” wird lasziv getanzt, die Musiker angeschmachtet und sogar blank gezogen. Viele Mädels nutzen diesen Moment auch nur zur Selbstdarstellung für ihre Insta Story. Auffallend ist, dass sich viele Damen um den eigentlich als schwul dargestellten Lexxi Foxx scharen, was er gekonnt ignoriert.

Zum Mötley Crüe-Cover “Shout At The Devil” wird das schöne Geschlecht dann wieder von der Bühne geführt und kann sich nun wieder in die Menge der sabbernden Männermeute begeben. “Community Property” bildet den offiziellen Abschluss. Als Zugabe gibt es dann den noch unter dem Originalnamen Metal Shop eingespielten Song “Death To All But Metal” sowie das – Achtung zweideutig – spritzige “Gloryhole”. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend, für 40 € Ticketpreis hätte ich dann eine längere Spielzeit als anderthalb Stunden erwartet.

Lacher des Abends war übrigens noch der crowdsurfende Typ, der eine Muschel auf den Kopf hatte (zumindest von der Seite war es eine Muschel). Als er auf die Bühne geholt wurde, offenbarte sich, dass der Mittelteil ein weibliches Geschlechtsteil war. Warum er die ihm angebotenen Plektren der Band, für die andere sogar fast eine Schlägerei anzetteln würden, ablehnt, bleibt mir ein Rätsel. Am Ende des Abends ärgere ich mich nur darüber, dass mir zwei Mädels schöne Augen machen (Vielleicht ein bisschen mehr, aber wir wollen es ja sauber halten), aber weder sie noch ich in Köln eine Wohnung haben. Nächstes Mal dann vielleicht in Osna?

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