Vader + Marduk + Impalement – United Titans Tour 2022 22.03.2022, Bastard Club, Osnabrück

Am 20. März fielen endlich die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Zwei Tage später macht die United Titans Tour mit Vader und Marduk sowie den Schweizern Impalement Halt in Schnallis Krachbunker, dem altehrwürdigen Bastard Club.

Ich hoffe, dass ich diese Worte zum letzten Mal schreiben muss. Der Bastard Club öffnet endlich wieder seine Pforten für Livemusik (Dieses Mal hoffentlich dauerhaft!). Der geplante Einlass von 18:30 Uhr wurde um eine halbe Stunde auf 19:00 Uhr nach hinten verlegt. Darum sind bei den ersten zwei Songs der Schweizer Impalement, die pünktlich um 19:30 Uhr anfangen, noch nicht alle vor der Bühne. Die Eidgenossen spielen einen Mix aus Black-  und Death Metal und ziehen dabei die volle Oben-ohne-Nummer durch. Vor allem Ihr Gitarrist und Frontviech ist eine beeindruckende Gestalt. Es ballert endlich wieder bei Songs wie “Tombs Of The Saints” oder “Court Of Rats”, und zwischen dem groben Geknüppel leuchten sogar ab und zu Melodien hervor, die man diesem Genre eigentlich weniger zurechnen würde. Mit “Götzendämmerung” ist nach fünf Songs dann aber Feierabend. Dennoch zeigt sich eine Band, die man im Auge behalten sollte.

United Titans Tour

20:15 Uhr – What time is it? What time is it? It’s Vader Time”. Die Polen sind für mich eine Konstante in dieser Pandemie. Vader waren die letzte Band, die ich vor dem Lockdown gesehen habe. Eine der wenigen, die ich in der kurzen Corona Sommerpause 2020, damals in einer Kirche in Essen (HSF berichtete) sehen durfte und sind nun auch die große Band, die ich im Jahr 2022 sehen darf. Generell ist dieser Abend heute mein erstes Konzert seit den Wrestlemaniacs am 29. Oktober letzten Jahres.

Dafür hat man heute auch ein wenig aufgefahren. Zusätzliche Lichtelemente auf der Bühne sowie Rauchsäulenwerfer sollen die Show visuell unterstützen. Geboten wird ein Querschnitt durch das Schaffen der Band. “Silent Empire” zum Beispiel. Ein kleiner Moment der Anerkennung an den im letzten Jahr verstorbenen Carlo Korte zelebrieren die Polen, als sie ihm “In Fire We Born” widmen. Carlo Korte hatte die Band Anfang der 90er unterstützt und ihnen ihre ersten Auftritte außerhalb Polens ermöglicht. Auch “Blood” und das unverzichtbare “Wings” landen in der Setlist, bevor der “Imperiale Marsch” wie immer standesgemäß die Show beendet. Warum allerdings Gitarrist Spider auf seiner Klampfe das Wappen der Rebellion trägt, obwohl diese Band nach dem Posterboy des Imperiums benannt ist, bleibt mir ein Rätsel.

“Nein, nur Marduk, verdammte Scheiße”. So könnte man es zumindest ausdrücken. Denn die Schweden spielen ohne die vorher aufgebauten Zusatzlichter und ohne die Nebelwerfer. Stattdessen gibt es einfach nur Black-Metal-Gebolze vom Feinsten. Etwas Attitüde muss natürlich auch sein, und so pfeffert Gitarrist Morgan Steinmeyer Håkansson alias -Evil- seine Plektren ziellos in die Menge und schlägt sogar das Handy eines Fans zur Seite, als dieser ihn filmen will. Beendet wird der Gig mit dem bereits laut geforderten “Panzer Division Marduk”. Schwedens Panzer rollen wieder.

Hoffentlich ist dies nun ein für alle Mal eine endgültige Öffnung, und wir dürfen wieder regelmäßig Live-Gekachel in verschwitzten Venues besuchen. Wie es in einer Werbung eines bekannten Kaugummiherstellers schon heißt: “Leute, wir sind wieder da”. Hoffentlich auf Dauer.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.