Cover Cover Cover Chameleon oder so ähnlich: Mit Celtic Front und For Victory spielen gleich zwei Tribute Bands am Freitagabend im Bastard Club auf. In Anbetracht, dass es die beiden Originalbands Celtic Frost und Bolt Thrower nicht mehr gibt, macht es Sinn, sich das Ganze zu geben.
Celtic Front übernehmen die erste Schicht. Hier versucht man sogar optisch an das Schweizer Original ranzukommen. Schwarz geschminkte Augen? Check! Ein Tom G. Warrior Look Alike? Check! Die bei Schweizer Musikern, wie DJ Ötzi, Bobo und eben Thomas Gabriel Fischer beliebte Wollmütze? Check! Urggh? Check! Mit “Innocence And Wrath” und “The Usurper” eröffnet man den Set.
Vielleicht ist der Mann am Mikro etwas zu kommunikativ und gut gelaunt, um die Illusion des echten Tom Warriors aufrecht zu erhalten, aber stimmlich kommt er sehr nahe ans Original ran. Auch die Setlist überzeugt. Aus fast allen Phasen der Band sind Songs vertreten – mit “Ain Elohim” sogar aus der “Monotheist”-Phase. Aber selbst auf Nachfrage will die Band nichts von der sehr umstrittenen “Cold Lake”-Platte spielen. Frage mich, warum? Ansonsten sind mit “Into The Crypts Of Rays”, “Morbid Tales” und “Circle Of The Tyrants” alle Klassiker vertreten, die die Band in ihrer Thrash/ Black/ Death/ Avantgarde/ Metal-Phase geschrieben hat. Knallt!
For Victory aus Oldenburg verwechsle ich zunächst mit den bereits auf dem PartySan gesehenen Spearhead. Macht aber nichts, denn beide Bands huldigen den 2016 zu Grabe getragenen Bolt Thrower. Mit “Contact – Wait Out”, “IVth Crusade” und “No Guts No Glory” eröffnet man direkt mit drei Songs, von denen zwei unsterbliche Klassiker sind. Wenn man “Mercenary” an vierter Stelle noch mitzählt, hat man einen Klassiker-Triple. Zwar gibts in der Band weniger Musiker, die den Originalen ähnlich sehen, der Bassist hat gar das falsche Geschlecht, dafür ist der Tarnhosenanteil relativ hoch.
Auch der Mann am Mikro kommt stimmlich sehr nahe an Karl Willetts’ heiseres Gebell heran. Ansagen kann er allerdings nicht so souverän. “Powder Burns”, “Those Once Loyal” und das namensgebende “For Victory”, hier sind alle Klassiker im Set. Mit “Zeroed” beschließt man den Abend. Es sei noch zu bemerken, dass die Jungs bei ihrem Merch eine ähnliche Preiskultur wie das Original pflegen. So ersteht meine Begleitung für faire 10€ ein Shirt, und das auch noch auf dem Parkplatz, nachdem die Band eigentlich schon abgebaut hat. Sympathisch, man kann sich unterhalten.
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