Flaschenpost Konzerte 09.09.2023, Kaffeteria, Lemgo

Asozialer Punk aus Lemgo wurde mir versprochen. Naja, so asozial war es nicht, aber Punk. Das unterstreichen die Namen der Bands auch noch einmal. Willkommen auf einem Flaschenpost Privatkonzert irgendwo in Lemgo.

Obwohl es sich hierbei um eine private Veranstaltung handelt, gibt es tatsächlich Hardtickets. Ob der Name Flaschenpost Konzerte nun irgendwas mit dem Getränkelieferservice zu tun hat, weiß ich nicht, ist aber eher unwahrscheinlich. Die Kaffeteria (Das A wird hierbei wie das Anarchie-Symbol geschrieben) ist ein Bauernhof irgendwo am Rand von Lemgo. Auf der früheren Diele gibt es eine kleine Bühne und sogar einige Kunstskulpturen, die in der Gegend rumstehen. Sogar eine eigene Bierbude hat man eingebaut. In einem zweiten Raum steht ein Billardtisch und eine Bar für Cocktails und Longdrinks. Für einen Cuba Libre fehlt allerdings das Lime. So bleibts bei einer Havana Club Cola. Wer mal aufs Klo muss, findet sich plötzlich in einem privaten Badezimmer komplett mit verklinkerter Badewanne und Cosmopolitin neben der Toilette wieder.

ADZ eröffnen den Abend mit ihrem gerade mal zweiten Auftritt überhaupt. Die Jungs und die Dame spielen einen sehr eingängigen am Pop Punk vorbeischrammenden Sound, welcher sogar in einer passenderweise “Pop Punk” betitelten Nummer voll ausgelebt wird. Da sie aber nur fünf Song haben, ist ihr Auftritt entsprechend kurz, soll aber von der nachfolgenden Band kompensiert werden.  Die übrigen vier Stücke hören auf so klangvolle Namen wie “Anarchie”, “Drauf Geschissen”, “Verpiss Dich” und “Hol Mich Ab”. Mehr Punk geht nicht, wenn der Gitarrist sein Effektboard auf der Unterseite eines Skateboards aufbaut und zwischendurch der Sexuelle-Belästigungspanda Pfeffi im Publikum verteilt. Das Kürzel ADZ stand übrigens bei ihrem ersten Gig noch für asoziale Dorfzecken. Heute Abend spielen sie aber als Arno-Dübel-Zeitzeugen auf. Wie sie sich beim nächsten Gig nennen, ist ihnen aber noch nicht klar.

Bandnamen haben ja oft eine Geschichte oder zumindest eine nachvollziehbare Herkunft. Was die Geschichte hinter dem Namen Duschvater ist, würde ich mal gerne wissen. Vielleicht wollte man auch nur einen Namen, der witzig klingt und immer weniger witzig wird, je öfter man ihn sagt (Die Überspitzen anyone?). Die Band punktet aber mit einem singenden Schlagzeuger, was cool ist.

Solid Gun wurde mir als die einzig gute Band des Abends vorgestellt. Ihr Sound klingt ein wenig Southern-Rock-lastiger als der der übrigen Bands, was mich dazu veranlasst, dem Konzert aus einem geflochtenen Schaukelstuhl zu folgen. Links ein Bier, rechts ein Havana Club Cola. So kann man das machen.

Der Frontmann der Headliner (sofern es überhaupt einen gibt) Don Fritte hat vor Beginn des Konzertabends noch versucht, meiner Begleitung “Wer Hat Die Kokosnuss Geklaut” auf der Ukulele beizubringen, was sogar geklappt hat. Mit “Don Fritte”, also einem selbst benannten Song, steigen wir in den Set ein. “Asozial” klingt nach einem typischen Namen für einen Punk Song. “Arbeit Ist Geil” irgendwie aber nicht so. Dafür klingt “Per Anhalter Zum Bier” wie ein Film, den ich mir gerne ansehen würde. Bitte gerne von Peter Rütten und Olli Kalkofe kommentiert. Dazu passt auch der nachfolgende “Blau Unter´m Baum”-Titel und das folgende Stück namens “Zapfhahn” mit anschließender Polonaise quer durch den Saal, angeführt von eurem Lieblingsredakteur. Bei “Happy Happy” werden noch ein paar Underberg-Zündkerzen verteilt (Nein, nicht von Amon Amarth). Mit “Pimmel Raus” wird dann der Set beendet. Abgefüllt bis Meppen West gehts mit Erinnerungslücken zurück. Feierabend  – ich bin voll.

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