Grolsch ‘n’ Roll mit Sick Desire + Ghost of Baltimore 24.06.2022, Bastard Club, Osnabrück

“Sick Desire is on fire.” Mit diesem bedeutungsschwangeren Spruch konfrontierte mich Matthias, der Drummer von Sick Desire, schon auf dem Parkplatz vor dem Bastard Club. Ich entgegnete dann nur: “Dann wollen wir mal sehen, wie “sick” ihr wirklich seid.” Bei der Hitze wird es sicherlich eine träge Angelegenheit, dachte ich mir… Nun, das Denken sollte man lieber den Pferden überlassen! Die haben größere Köpfe.

Konzertflyer Sick Desire_Ghost Of Baltimore

Dicht an dicht gedrängt standen die Konzertbesucher in Mutti’s Kneipe, um die erste Band live zu erleben. So voll war es beim Grolsch ‘n’ Roll im Bastard Club schon lange nicht mehr.

Und von der ersten Note an merkte man, dass die Band Sick Desire voll Bock auf diesen Gig hatte und das Publikum auch.

Mit ausdrucksstarken Gesten trat der Sänger auch zugleich in Interaktion mit dem Publikum. Es kam schnurstracks Bewegung in die Menge. Der klassische, eingängige 80er Metal verbreitete sofort gute Laune.

Sick Desire
Sick Desire

Ob leichter Maiden-Einschlag oder Southern Rhythm, die Band wurde nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Aufgrund Platzmangels hielt sich der Bassgitarrist im Hintergrund, machte aber ab und an durch seinen knarzigen Bass auf sich aufmerksam.

Längst waren im Bastard Club Saunatemperaturen erreicht. Nasse T-Shirts und Rosen flogen auf die Bühne. Ja, Rosen. 

Heißer Tipp: Sick Desire sind auf dem besten Weg in Richtung Lieblingsband der Osnabrücker Heavy-Metal-Szene.

Selbst der Biergott hatte ein vorzeitiges Einsehen. Der Bastard Club wurde schon früher als üblich mit Grolsch-Flaschen geflutet. Irgendjemand schmiss dann auch noch eine Runde Pfeffi für die Band. Das veranlasste den Sänger lautstark “Sick” in die Menge zu schleudern, was sofort mit einem ohrenbetäubenden “Desire” beantwortet wurde. Dies wurde natürlich noch mehrmals wiederholt.

Sick Desire

Mit lauten “Einer geht noch”-Rufen wurden zuletzt noch Zusatzzugaben herausgepresst. Völlig verausgabt und durchgeschwitzt strömte die Fangemeinde zum Ausgang, um sich Abkühlung zu verschaffen.

Ghost Of Baltimore starteten danach mit einem ruhigen Gitarrenrhythmus und saftigen Portion Groove. Leichte Tanzbewegungen im Publikum wurden jedoch schnell durch Hüpforgien abgelöst. Das beeindruckte Sänger Ömer sehr, und er äußerte begeistert: “Ihr seid die beste Crowd – ohne Scheiß”. Es war heiß, sehr heiß. Und so richtete das Publikum energische “Ausziehen”-Rufe an die Band. Die Jungs kamen der Forderung auch sogleich nach.

Ghost of Baltimore
Ghost of Baltimore

Egal, ob bei den rockigen Coversongs oder den eigenen Songs, die Stimmung war unglaublich.

Der weibliche Part der Band, Schlagzeugerin Elisa wurde zwischen den Songs mit “Elisa”-Rufen förmlich überschüttet. “So einen geilen Auftritt hatten wir noch nie.” Sänger Ömer konnte es kaum fassen und legte ein Gitarrensolo auf Knien hin.

Zum letzten Song kamen dann auch nochmal Sick Desire mit auf die Bühne. Und so ging ein schweißtreibender Abend zu Ende, der noch lange in Erinnerung bleibt.

Fazit: Das ist wirklich lange her, dass ich so eine Saunaparty im Bastard Club erlebt habe. Die Bands wurden abgefeiert in purer Ekstase.

Ghost of Baltimore

Das muss unbedingt wiederholt werden und dann bitte unten im Keller, wo etwas mehr Platz ist für die tanzwütige Meute.

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