Interview mit Gloryful

Heavy Metal Is The Law

Herzlich Willkommen zu unserem Interview mit Gloryful, die als Headliner auf unserer Heavy Stage Night 4 auftreten werden. Gloryful wurde 2010 gegründet und haben sich mit ihrem kraftvollen aber gleichzeitig melodischen Power Metal seitdem eine treue Fangemeinde erspielt. Mit vier Alben und zahlreichen Live-Auftritten spielt die Band zudem völlig zurecht in der ersten Liga des True Heavy Metal. Im Interview sprechen wir mit Gitarrist Jens Basten alias Shredmaster J.B. über Altes und Neues sowie die Erwartungen an den bevorstehenden Auftritt.

Gloryful Bandfoto

HSF: Hallo Jens und vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview nimmst. Wie geht es euch und welche Projekte stehen im Moment ganz oben auf eurer Agenda?

Jens: Danke uns geht’s gut soweit. Wir freuen uns auf die Show bei euch, da es die erste seit einigen Monaten Pause ist. Wir schreiben momentan an Album Nummer 5. Das ist aber auch das einzige Projekt im Hause Gloryful zur Zeit. Alle von uns haben noch ein bis zwei weitere Bands, in denen Sie aktiv sind. Da stehen also auch noch Proben, Songwriting, Albumproduktionen usw. an. Danij (Perl, Anm. d. Red.) ist z.B. im April mit Mob Rules auf Europatour. Adrian (Weiss, Anm. d. Red.) ist bei Warrant eingestiegen und probt entsprechend viel dort. Er und ich bereiten in Kürze auch das Liveset für unser Techdeath Projekt SubOrbital vor. Ich bin permanent im Songwriting- und Recording-Modus für Night In Gales. Es wird also zum Glück nie langweilig was das angeht.

HSF: Oh, da habt ihr ja alle viel um die Ohren. Wir waren super happy, als ihr euer Kommen für die Heavy Stage Night zugesagt habt und freuen uns auf euren Auftritt. Was erwartet ihr denn von dem Gig?

Jens: Wir erwarten einen super Abend, denn was ich so gesehen und gelesen habe, habt ihr da immer eine recht volle Hütte. Und da die Veranstaltung schon ein paar Runden gedreht hat in den letzten Jahren habt ihr sicher schon sowas wie ein Stammpublikum. Da kann dann ja recht wenig schiefgehen. Wir erwarten also eine lange, schweißtreibende Show und werden wir immer alles geben, um mit dem metaldurstigen Publikum eine möglichst coole Party zu feiern!

HSF: Das hört sich vielversprechend an. Ich hoffe, dass wir diesen Erwartungen gerecht werden und die Vorschusslorbeeren nicht zu groß waren. Tatsächlich kenne ich euch bereits seit 2013 und soweit ich mich erinnern kann, habt ihr bislang noch nie den Weg nach Osnabrück gefunden. Gibt es dafür einen bestimmten Grund? Oder hat es sich einfach nie ergeben?

Jens: Das ist richtig. Auch meiner Erinnerung nach haben wir tatsächlich noch nie in Osnabrück gespielt. Das hat sich noch nie ergeben, da einfach noch nie ein Booker für Osna angefragt hat. Und die Stadt war ja auch lange Jahre kein Ort der standardmäßig auf den üblichen Tourroutings zu lesen war. Wir hoffen einfach, dass die Show für uns der Auftakt ist und nach unserer Show die ein oder andere Anfrage reinkommt. Aber dafür müssen wir natürlich erstmal abliefern, ist klar.

HSF: Ach, ich bin mir sicher, dass ihr auf ganzer Linie abliefern werdet. Hast du denn überhaupt irgendwelche Erinnerungen an Osnabrück oder verbindest du etwas mit dieser Stadt?

Jens: Tatsächlich habe ich in der Anfangszeit meiner anderen Band Night In Gales zwischen 1995 und 1997 ein paar Shows in Osnabrück und Bramsche gespielt, 2 Jahre später dann auch größere Shows im Hyde Park mit Hypocrisy, Children Of Bodom und Death.

HSF: Eure ersten zwei Alben “The Warriors Code” und “Ocean Blade” wurden innerhalb eines Zeitraums von ca. 10 Monaten veröffentlicht. Seither sind die Abstände zwischen den Alben nach und nach immer länger geworden. Seit der Veröffentlichung von “Cult Of Sedna” sind beispielsweise bereits vier Jahre vergangen. Was sind denn die Gründe dafür?

Jens: Nachdem die “Warrior’s Code” fertig produziert war, verging ja noch knapp ein Jahr bis zur Veröffentlichung. Also hatten wir diese Zeit damals schon genutzt, um das zweite Album “Ocean Blade” fertigzustellen. Die Idee war, da wir eine noch junge und völlig unbekannte Band waren, direkt mit 2 Veröffentlichungen kurz aufeinanderfolgend mehr Staub in der Szene aufwirbeln zu können und um direkt zu zeigen, dass da noch mehr kommt. Ich denke auch, dass das ganz gut funktioniert hat.

Für das 3. Album “End Of The Night” hatten wir uns dann bewusst etwas mehr Zeit genommen und waren aber auch dafür sehr viel live unterwegs. Dazu gab es aber auch größere “Umstrukturierungen” im privaten Umfeld des ein oder anderen bei uns sowie Besetzungswechsel innerhalb der Band zu verzeichnen. Nach der VÖ ging es dann auch erstmals für Gloryful auf Europatour, was die Promo für das Album natürlich verlängert hat, sodass man etwas mehr Zeit fürs nächste Album gewinnt.

Mit dem vierten Album hat es sich daher vielleicht auch etwas länger hingezogen. Tja, und nach der Europatour für “Cult Of Sedna” mit Brainstorm und Mob Rules kam dann nur noch das Wacken 2019, eine Show auf dem Rock For One World in Esslingen und dann die große Corona-Leere. Es standen zwar Ideen im Raum, die Zeit zu nutzen und gleich 2 Alben vorzuschreiben, aber da es ungewiss war, wo die Reise hingeht, auch vor allem auf dem Livesektor, hat die Demotivation gesiegt und wir haben einfach mal nix gemacht. Jedenfalls nicht mit Gloryful.

HSF: Ok, und wann können wir mit einem neuen Album rechnen? Gibt es auf der Heavy Stage Night vielleicht schon neues Material zu hören?

Jens: Das Album ist noch nicht fertiggestellt. Und wir werden uns auch weiterhin soviel Zeit wie notwendig dafür lassen. Ich denke, dass es sich noch bis Ende des Jahres hinziehen wird bis wir mit den Aufnahmen fertig sind. Insofern wird es auch noch keinen neuen Song am 15.04. zu hören geben, nope.

HSF: Schade. Aber euer bisheriger Backkatalog bietet ja auch so manchen Knaller-Song. Wird sich euer neues Album thematisch auch wieder mit der Sedna-Mythologie beschäftigen? Gibt es dort überhaupt noch Dinge, die ihr nicht beleuchtet habt?

Jens: Die reine Sedna-Mythologie war ja eigentlich schon mit der Demo EP von 2010, “Sedna’s Revenge” abgehandelt. Es ist eine eigentlich recht simple kurze Story aus der Inuit-Mythologie. Auf den Alben hatte Johnny (La Bomba, Anm. d. Red.) dann mehr oder weniger eine Art eigenen Mikrokosmos darum gestrickt, in der dann auch der Captain McGurkin als Figur in Erscheinung trat. Er repräsentiert hier quasi den Menschen, der stets versucht die Kräfte der Natur und des Unbegreiflichen zu bezwingen, woran er natürlich scheitern muss. Insofern wird es auch hier wieder neue Storys zu erzählen geben, da mache ich mir gar keine Sorgen. Das liegt aber ganz allein wie immer in Johnnys Händen.

HSF: Ich weiß nicht, ob ihr euch noch daran erinnert, aber ich habe Johnny La Bomba beim Metalfest 2014 schon einmal interviewt. Damals noch für das mittlerweile aufgelöste Magazin OsnaMetal.de. In dem Interview erzählte Johnny, dass ihr euren Fan Nr. 1. als Captain Mc Guerkin mit in das lyrische Konzept von “Ocean Blade” aufgenommen habt. Das fand ich damals ziemlich cool. Wie geht es Mc Guerkin heute?

Jens: Das war echt ne witzige Zeit damals. Der Andi, so heißt der Captain jedenfalls mit bürgerlichem Namen, war vielleicht nicht der 1. Fan, aber er war der größte Fan. Und da Johnny und ich und eben auch der Andy damals im Großraum Gelsenkirchen wohnten, war es nun so gewesen, dass er auf allen unseren Konzerten in der Frühphase anwesend war. Und er ragte immer einen Kopf über allen anderen aus der Menge heraus. So wussten wir immer, dass er da war und man kam dann halt auch mit ihm in Kontakt. Daraus hat sich dann halt einfach ne gute Freundschaft eingestellt.

Er hat die Band wo es nur ging unterstützt, war also als Mercher und Fahrer auf zig Konzerten dabei und hatte einfach Bock dabei zu sein. Darum hatte dann halt Johnny die Idee ihn als Charakter mit in unsere Lyrics aufzunehmen. Er spielte dann ja sogar im Musikvideo zu Black Legacy mit. Ihm geht’s nach wie vor gut und ich habe noch beim letzten Dong Open Air mit ihm zusammen ein paar kalte Bier in in der Sonne getrunken. Da wir aber schon vor Jahren aus dem Raum Gelsenkirchen weggezogen sind, hat es sich einfach nicht mehr ergeben, dass wir dort geprobt haben und daraufhin ist dann auch der Kontakt weniger geworden. Aber wer weiß, vielleicht kommt er mit dem nächsten Album wieder zurück an Bord..

HSF: Euer Debütalbum “The Warriors Code” wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Wird es da so etwas wie ein Geburtstagsspecial geben? Oder haltet ihr nicht so viel von diesen Special Shows zu bestimmten Alben?

Jens: Da haben wir in der Band noch gar nicht drüber gesprochen. Aber natürlich könnte man eine Show mit dem Schwerpunkt auf den TWC-Material spielen. Müssen wir mal schauen. Ist auf jeden Fall eine super Idee!

HSF: Zum Abschluss noch eine Frage. Wenn ihr in das Jahr 2013 zurückreisen könntet, was würdet ihr eurem zehn Jahre jüngeren Ich sagen?

Jens: Mach es, tue es, los! HM is the law.

HSF: Ok, vielen Dank für das Interview. Habt ihr sonst noch etwas, dass ihr uns mitteilen wollt?

Jens: Danke für das Interview, wir sehen uns in Osnabrück!

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