Iron Walrus + Xiron + No Gods No Masters – Aufi’s Birthday Bash und Single Release Party 23.10.2022, Bastard Club, Osnabrück

Dritte Runde im Rocktober. Doch dieses Mal bleibe ich in heimischen Gefilden. Das Dickhäutergehege im Bastard Club ist wieder geöffnet. Iron Walrus schmeißen eine Single Release Party und Frontmann Sven Aufermann hat obendrein am Tag darauf auch noch seinen 50. Aufi’s Birthday Bash mit einer Karaoke Party. 

Iron Walrus

Zunächst dürfen aber erstmal andere ran. Die Niederländer No Gods No Masters eröffnen den Abend mit der Ouvertüre des Kabelbruches. Zwar hat man alles dabei, um das Problem zu fixen, dennoch nimmt das Ganze viel Zeit in Anspruch. Als es dann endlich losgehen kann, erwartet einem eine Mixtur aus Sludge, Doom und – zumindest was den Gesang angeht – Crust Punk. Die Jungs spielen allerdings auf dem Setup der nachfolgenden Band, was das Ganze optisch etwas merkwürdig erscheinen lässt. Zudem ist das vorgelagerte Schlagzeug eine derartige Schießbude, dass es mit fünf Musikern auf der Bühne schon knapp mit dem Platz wird. Die fünf Stücke, die geradezu monolithische Längen haben, hören auf die Namen “End!”, “Towering Waves”, “A God Among The Waste”, “Lost For Words” und “Drinking With Judas”. Ich kann euch allerdings nicht sagen, ob das nun Arbeitstitel oder tatsächlich die echten Namen der Songs sind.

Wobei es sich tatsächlich wohl nur um Arbeitstitel handelt, sind die Songs von Xiron. Bei dieser Band schreit wirklich alles Power Metal. Der Schriftzug, der ein wenig wie aus einem Grafikprogramm der frühen 2000er aussieht, das blauschwarz gestreifte Schlagzeug, der Look des Frontmanns, einfach alles. Es ist wohl ein kleines Wunder, dass man Xiron in “irgendeiner” Besetzung wieder auf der Bühne sieht, was hier vom Sänger schon als historisch betitelt wird. Ebenso die Tatsache, dass die Songs wohl alle noch nicht ganz fertig sind, was mich zu meiner eingangs erwähnten Vermutung bringt, dass es sich hier nur um Arbeitstitel handelt.

Leider geht der Gesang heute ein wenig über mich hinweg, so dass ich nicht wirklich hören kann, was der Mann am Mikro, der wohl auch noch Vocalcoach ist, wirklich drauf hat. Die Stücke, die auf der Setlist schlicht mit Namen wie “Gray”, “Prayers” oder ganz simpel als “9#” betitelt sind, können sich aber so jedenfalls hören lassen. Solider Power Metal. Als Abschluss des Sets gibt es einen der wohl unterbewertesten Iron Maiden Songs ever: “Wickerman”. Warum wird der vom Original eigentlich nicht mehr gespielt?

Zeit für den Dickhäuter-Doom, für den wir eigentlich gekommen sind. Iron Walrus eröffnen ihren Set mit “X Dimensions” und “I Hate People”. Da der etatmäßige Bassist Daniel, der auch bei Crone involviert ist, aus beruflichen Gründen die Tour nicht mitfahren kann, ersetzt ihn Yanis, der bei Skullhunter’s Diary eigentlich Gitarre spielt. Allerdings hat er bei gleich drei Songs dann doch mal kurz Pause, da es Daniel zumindest zu dieser Show geschafft hat. Mit “Shout” von Tears For Fears wird gecovert. Dieser Song ersetzt heute das Falco Cover von “Jeanny”. Habe ich eigentlich schon erzählt, dass ich im Musikvideo zu diesem Song als Statist mitgespielt habe und dann in der Nachbearbeitung komplett rausgeschnitten wurde? anyway… .

Mit “Reborn” wird es dann aber persönlich. Gründungsmitglied und ex-Bassist Flo leidet derzeit an Speiseröhrenkrebs und befindet sich in der dritten Chemo, weswegen ihm dieser Song auch gewidmet wird. Wir wünschen Flo alles Gute und die Kraft, um diese heimtückische Krankheit zu besiegen. “Take Care”, “Exile” und “Under My Skin” bilden den obligatorischen “Wir tun so, als ob es vorbei ist”-Abschluss. Mit “Idols” und “Blessed” als Zugabe endet diese Sonntagabend-Matineeshow von Iron Walrus. Wer jetzt so wie ich am Montag arbeiten muss, geht nach Hause. Alle Anderen können jetzt noch im Muttis bei der Karaoke Show die Gehörgänge der Zuhörer quälen und um Mitternacht auf Aufi’s 50. anstoßen. Alles Gute.

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