Sólstafir – “Köld” Anniversary Tour 2019 16.12.2019 - Gruenspan, Hamburg

Konzertflyer Sólstafir - Köld Anniversary Tour

An evening with Sólstafir! So könnte man es bezeichnen. “Köld”, eines ihrer besten Alben, wird 10 Jahre alt. Die eigens dafür geschaffene Tour beinhaltet, dass die Isländer dieses Werk komplett aufführen. Mehr Gänsehaut geht nicht.

Achtung: Aufgrund von Problemen mit meinem Internetanbieter konnte ich das Review erst jetzt verfassen. Ich bitte, dies zu entschuldigen.

Das Jahrzehnt ist fast vorbei (Wenn ich das hier schreibe, ist es das schon lange, aber geben wir uns einfach der Illusion hin) und somit ist dies nicht nur ein Jahresabschlusskonzert für mich, sondern die letzte Show des Jahrzehnts. Das Gruenspan in Hamburg ist für diesen emotionalen Anlass wie geschaffen. Offensichtlich scheint es mal ein altes Kieztheater gewesen zu sein. mit hoher klassischer Theaterbühne und einer Galerie, die über allem schwebt. Der Laden ist größtenteils mit schwarzem Holz ausgekleidet, was dem Ganzen einen sehr stilvollen, aber düsteren Charakter verleiht.

Es gibt keine Vorband. Der Abend gehört alleine Sólstafir. Die Isländer beginnen die Show mit “78 Days In The Desert”, einem 8 1/2-minütigem Instrumental und fahren danach sofort mit dem Titelsong “Köld”, dem wohl beliebtesten Sólstafir-Stück, fort. Schnell wird klar, die Jungs spielen das Album in chronologischer Reihenfolge. Es ist knackevoll vor der Bühne und verdammt heiß. Dennoch laufen einem kalte Schauer über den Rücken, auch wenn die wenigsten wohl isländisch verstehen. Die Musik spricht für sich selber.

Mit “Pale Driver” und “She Destroys Again” sind wir bereits bei der Hälfte des Albums angekommen, welches hier schon länger ist als eine durchschnittliche Slayer-Platte. Vor dem Stück “Necrologue” erzählt Frontmann und Gitarrist Aðalbjörn Tryggvason, der das Album übrigens auch produziert hat, eine bewegende Story über eine der Band bekannten Person, die sich das Leben nahm, weil sich ihr Umfeld nie um sie gekümmert hat. Das Stück widmet er diesem Menschen und allen, die von Abhängigkeiten, Depressionen und psychischen Problemen gequält werden, mit der Bitte, den Kampf niemals aufzugeben. Das Stück “World Void Of Souls” ist im Original fast 12 Minuten lang, weshalb man sich entschieden hat, es ein wenig zu kürzen. Das tut der Intensivität aber keinen Abbruch.

Mit “Love Is The Devil (An I Am In Love)” spielt man das kürzeste Stück dieses Werkes namens “Köld”, bevor man mit dem fast 13-minütigen “Goddess Of The Ages” das Album abschließt. Hierfür begibt sich Aðalbjörn Tryggvason auf Tuchfühlung mit den Fans und stellt seine Gitarre zur Seite. Die Jungs haben jetzt etwas über eine Stunde gespielt, und andere Bands würden jetzt vielleicht noch zwei Zugaben spielen und Feierabend machen. Sólstafir entscheiden sich für ganze vier Zugaben. Da die Songs “Ótta”, “Bláfjall”, “Ljósfari” und “Fjara” aber allerdings alle zwischen sieben und neun Minuten lang sind, kommt man hier auch noch einmal auf gute 45 Minuten Zugabenblock, so dass man am Ende fast 2 Stunden Konzerterlebnis hat. Das ist mehr als angemessen.

Um den Abend dann noch ausklingen zu lassen, verschlägt es mich und meine Begleitung dann noch auf ein Bierchen in den legendären Goldenen Handschuh. Wer mich kennt, weiß, dass ich Serienmörder faszinierend finde. In diesem Sinne Prost Neujahr. 

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