Vanir – Sagas VÖ: 11.03.2022, Mighty Music/SPV, Viking/Folk Metal

Mit “Sagas” bringen Vanir ihren bereits sechsten Longplayer an den Start, und was für einen! Gemixt und gemastert wurde die Scheibe von Rune Stiassny. Hier wurde sehr intensiv die Corona-Krise verarbeitet. Selbst der Bassist Lars, welcher sich nicht an dem Songwriting beteiligen konnte, hat sich – inspiriert von den Fate of Norns – mit dem Cover-Artwork eingebracht.

Ich muss ja gestehen, dass ich die Viking Metaller aus Dänemark bisher nicht auf dem Schirm hatte, aber das hat sich schlagartig geändert. Im Vorfeld dieser Rezension habe ich ein bisschen in die früheren Werke reingehört, und die “Onwards Into Battle” hat mich als (alten) Amon Amarth– und Thyrfing-Fan sofort abgeholt. Aber als ich dann die Promo von der Sagas angeschmissen habe, war ich hin und weg.

Mit “Day of Reckoning” geht es gleich in die Vollen, und diese Vollen halten bis zum Ende des Albums an. Das gesamte Album erlaubt einem kaum eine Atempause. Alles ist gut aufeinander abgestimmt und abwechslungsreich. Die Themen basieren hauptsächlich auf der nordischen Mythologie, aber mit “Battle of Middle-Earth” gibt es auch eine Hommage an J.R.R. Tolkien.

“Black Clad” (Warriors)! Was für ein Ohrwurm. Diesen Song, welcher dem nordischen Gott der Dichtkunst, Bragi, gewidmet ist, gibt es bereits bei Spotify und auf YouTube. Unbedingt reinziehen. So sollte Viking Metal klingen: treibend, bombastisch, mit eingängigem Refrain. Für mich der Top-Song des Albums.

Auf diesem Album haben nicht alle Songs englische Lyrics, wie man bereits anhand der Tracklist vermuten kann. Zu Dødsfærd gibt es auch bereits ein Lyric-Video (s.u.). Dieser Song hätte ohne weiteres ein Amon Amarth-Song aus alten Tagen sein können. Der Nacken zuckt in einer Tour, auch wenn ich nichts vom dem verstehe, was dort gesungen wird.

Weitere Anspieltipps sind für mich Andvari’s Curse und der letzte Song auf dem Album Visdomsmjøden, welcher einen in der Regel direkt dazu veranlasst, wieder bei Day of Reckoning weiter zu machen.

Hier sollten nicht nur Freunde von Amon Amarth und Thyrfing ein Ohr riskieren; das ist Melodic Death Metal vom allerfeinsten. Da wären sicherlich auch die alten Wanen stolz drauf gewesen. Ich werde Vanir definitiv im Auge behalten und hoffe, dass sie auch in Deutschland live ihr Bestes geben.

REINHÖREN!